Streit um Kaschmir:Indien und Pakistan wollen Spannungen reduzieren

Annäherung der Atommächte: Im Streit um die Grenzregion Kaschmir wollen Pakistan und Indien Eskalationen vermeiden. Hochrangige Militärs sollen dafür sorgen, dass die Waffenruhe künftig besser eingehalten wird.

Die Regierungschefs von Indien und Pakistan, Manmohan Singh und Nawaz Sharif, wollen die Spannungen an der Grenze zur umstrittenen Kaschmir-Region begrenzen. Dies vereinbarten die beiden Politiker am Sonntag bei ihrem ersten Treffen, wie Indiens Nationaler Sicherheitsberater mitteilte. Die Politiker sprachen demnach mehr als eine Stunde lang in einem Hotel in New York, wo sich beide zur UN-Vollversammlung aufhielten. Beide Atommächte beanspruchen die Region im Himalaya seit gut 65 Jahren für sich.

Singh und Sharif beauftragten den Angaben zufolge ihre jeweiligen Militärs, die seit 2003 geltende Waffenruhe durchzusetzen. In den beiden Ländern solle jeweils ein hochrangiger Militärgeneral damit beauftragt werden.

In der mehrheitlich muslimischen Bergregion Kaschmir gibt es immer wieder gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Indien hat Hunderttausende Soldaten in Kaschmir stationiert, seitdem dort 1989 von Pakistan unterstützte Aufständische zu den Waffen gegriffen hatten.

Sharif hatte am Freitag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung zu einem "Neuanfang" in den Beziehungen zwischen Indien und Pakistan aufgerufen. Die beiden Atommächte hätten in den vergangenen Jahren viel Geld für Aufrüstung verschwendet. Seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1947 haben die beiden Länder dreimal Krieg gegeneinander geführt.

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