Streit um Senkaku-Inseln im Ostchinesischen Meer:Japan und Taiwan liefern sich Wasserwerfer-Schlacht

Im Streit um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer zwischen Japan, China und Taiwan ist es zum ersten Mal zur Gewaltanwendung gekommen. 60 taiwanische Boote drangen in japanische Hoheitsgewässer ein. Beide Seiten beschossen sich mit Wasserwerfern.

In der Auseinandersetzung um eine umstrittene Inselgruppe im Ostchinesischen Meer ist es zum ersten Mal zur Anwendung von Gewalt gekommen. Japanische und taiwanische Schiffe beschossen sich vor den Inseln mit Wasserwerfern. Zuvor hatten sich rund 50 taiwanische Fischerboote begleitet von zehn Patrouillenbooten den Senkaku-Inseln bis auf zwölf Seemeilen genähert und waren damit in japanische Hoheitsgewässer eingedrungen.

An aerial view shows Japan Coast Guard patrol ship spraying water at fishing boats from Taiwan as Taiwan's Coast Guard vessel sails near the disputed islands in the East China Sea

Die taiwanischen Boote waren am Montag mit 300 Fischern und 60 Reportern an Bord in See gestochen, um Taiwans Anspruch auf die von Japan verwaltete unbewohnte Senkaku-Inselgruppe zu unterstreichen.

(Foto: REUTERS)

Nach einem Bericht der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo setzten japanische Patrouillenboote Wasserwerfer gegen die taiwanischen Schiffe ein, nachdem diese der Aufforderung zur Umkehr nicht nachgekommen waren. Die taiwanischen Boote hätten ihrerseits mit Wasserwerfern zurückgeschossen.

Die taiwanischen Boote waren am Montag mit 300 Fischern und 60 Reportern an Bord in See gestochen, um Taiwans Anspruch auf die von Japan verwaltete unbewohnte Inselgruppe zu bekräftigen. Die Küstenwache schickte mindestens zehn Begleitschiffe. Damit schaltete sich Taiwan in den Streit ein, der zuletzt zwischen der Volksrepublik China und Japan eskaliert war. Der Konflikt um die in China und Taiwan als Diaoyu und in Japan als Senkaku bekannten Inseln hatte sich deutlich verschärft, nachdem die Regierung in Tokio drei der Inseln von der privaten Besitzern kaufte. Auch Taiwan beansprucht die Inseln, die nur 200 Kilometer von seiner Küste entfernt liegen.

Im Ringen um eine Lösung der Krise trafen im chinesischen Außenministerium unterdessen der stellvertretende Ressortchef Zhang Zhijun und sein japanischer Kollege Chikao Kawai zusammen. China werde Japan auffordern, seine Fehler zu korrigieren und sich für bessere Beziehungen einzusetzen, erklärte das chinesische Außenamt vor dem Beginn des Treffens.

Taiwan unterhält traditionell enge Beziehungen zu Japan. Allerdings gab es immer wieder Reibereien über die Fischfangrechte in der Region. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

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