Das Gedicht "Avenidas" von Eugen Gomringer, das die Menschen in Berlin inzwischen wohl flüssiger auswendig hersagen können als den "Bumerang" von Ringelnatz, geht so: "Avenidas/ Avenidas y flores /flores/flores y mujeres/ avenidas/ avenidas y mujeres/ avenidas y flores y mujeres/ un admirador." Als Frau Roth, die AStA-Vorsitzende der Alice-Salomon-Hochschule vor einigen Jahren an diesem Gedicht, das an der Südfassade der Hochschule angebracht war, vorbeikam, zog sie ihr Smartphone heraus und schaute nach, was "admirador" heißt. "Als ich las, dass es ,ein Bewunderer' bedeutet, hat sich mir der Magen zusammen gezogen."
Streit um "Avenidas"-Gedicht:Ein denkwürdig lächerlicher Abend
Lesezeit: 7 min
In "Avenidas" vonvon Eugen Gomringer geht es um Alleen, Frauen, Bäume und einen Mann. Eigentlich. Seit Kurzem geht es um die Frage, ob das Gedicht sexistisch ist.
(Foto: Jörg Carstensen/dpa)Der 93-jährige Dichter Eugen Gomringer, eine AStA-Vorsitzende und eine Rektorin: Ein Gespräch über die Frage, was die Kunst darf und was nicht, gerät zum Schauerstück.
Von Hilmar Klute
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
»Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer«
Comedy-Krieg zwischen ZDF und ARD
Eine brillante Parodie
Feministische Außenpolitik
Feminismus und Geschwafel
Essen und Trinken
Wie die Mehlsorte das Backergebnis beeinflusst
Tourismus
"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben"