Der Streit zwischen Japan und China um unbewohnte Inseln im Ostchinesischen Meer spitzt sich zu. Die japanische Regierung des rechtskonservativen Premiers Shinzo Abe setzte am Freitag erneut Kampfflugzeuge ein, um ein chinesisches Flugzeug von den auf Japanisch Senkaku genannten Felseninseln fernzuhalten.
Bereits am Vortag hatte Japan mehrere chinesische Militärmaschinen in der Region gesichtet. Abe bekräftigte den Anspruch auf die Inseln. Japans Souveränität sei "nicht verhandelbar". Er werde das Territorium "resolut schützen".
Die chinesische Zeitung Global Times warnte vor einem militärischen Konflikt. Beide Länder beanspruchen die Inseln für sich, vor allem, weil es in dem Meeresgebiet auch Rohstoffvorkommen gibt. Im September hatte der Kauf von drei Inseln durch die japanische Regierung zu anti-japanischen Protesten und Ausschreitungen in China geführt.
Abe kritisiert antijapanische Proteste
Abe übte auf einer Pressekonferenz in Tokio scharfe Kritik an Peking, nicht entschieden gegen die Proteste vorgegangen zu sein. Angriffe auf japanische Unternehmen und Staatsbürger schadeten nicht nur den bilateralen Beziehungen, sondern auch Chinas Wirtschaft und Gesellschaft, wurde der japanische Premier von Medien zitiert. In einer ersten Reaktion wies das Außenministerium in Peking die Anschuldigungen zurück und gab Japan die alleinige Schuld an der Verschlechterung der bilateralen Beziehungen.
Vor dem Hintergrund des Streits will sich Abe für eine stärkere Sicherheits- und Wirtschaftskooperation mit anderen asiatischen Nachbarstaaten einsetzen. Zu diesem Zweck besucht er kommende Woche auf seiner ersten Auslandsreise nach seinem Amtsantritt vor einem Monat Vietnam, Thailand und Indonesien.
Im Anschluss reist sein Außenminister Fumio Kishida auf die Philippinen, nach Singapur, Brunei und Australien. China liegt auch mit einigen dieser Länder im Streit über Inseln im Süd- und Ostchinesischen Meer. Angesichts des Konflikts will Abe Medienberichten zufolge auch die Rüstungsausgaben erhöhen.