Wer am Donnerstag mit der Bahn fuhr, der bekam schon einen Vorgeschmack auf den Freitag zu spüren. Viele Züge waren gerappelt voll. Wer konnte, der war eben auf den Donnerstag ausgewichen - im Wissen, dass am Freitagmorgen auf den Bahnhöfen nichts mehr gehen dürfte. Von drei Uhr morgens an wollen Beschäftigte der Bahn die Arbeit niederlegen, weil die Eisenbahngewerkschaft EVG sie dazu aufgerufen hat. Doch das Chaos wird sich länger ziehen: Am Mittag will das Bahn-Management den Verkehr zwar nach und nach wieder anlaufen lassen, Zugausfälle und Verspätungen wird es aber auch dann noch geben. Der Freitag sei "mehr oder weniger gelaufen", so hatte es die Bahn mitgeteilt - wobei sie auch ein Interesse daran haben dürfte, die Folgen des Warnstreiks möglichst drastisch darzustellen.
Gewerkschaftsstrategien:Eskalation nicht ausgeschlossen
Drastische Äußerungen: Die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay droht der Bahn mit mehrtägigen Arbeitsniederlegungen.
(Foto: Annette Riedl/dpa)Warum die Tarifverhandlungen gerade bei der Bahn und im öffentlichen Dienst in diesem Jahr offenbar so besonders schwierig sind.
Von Benedikt Peters
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