(SZ) Als es noch den guten alten Rundfunk gab, dessen Mitarbeitende nicht vor allem mit der Verdammung abweichender Meinungen im eigenen Haus befasst waren, brachte SDR 3 die legendäre Satire-Serie „Der Frauenarzt von Bischofsbrück“. Darin wurden die Klatschpresse, die CDU und, heute schwer vorstellbar, der eigene Berufsstand kunstvoll auf die Schippe genommen, Letzteres durch die Figur des Redaktionsleiters Dr. Fehler. Selbiger drückte sich ausschließlich in missglückten Sprachbildern aus, etwa: „Lassen Sie uns die Kuh vom Eis schieben, bis wir Licht am Ende des Tunnels sehen.“ Auch ein Bierchen kippender Bundestrainer tauchte auf, was uns zu jenen Sprüchen führt, mit denen Fußballer noch größeren Nachruhm erlangten als durch ihre Kunst, den Ball zu kicken. Stars in diesem höchst beliebten Genre sind etwa „Man darf jetzt nicht alles so schlechtreden, wie es war“ (Fredi Bobic), „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“ (Andreas Möller) und ein verbales Spätwerk von Lothar Matthäus: „... wäre, wäre, Fahrradkette“.
GlosseDas Streiflicht
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Die Tomate, die Schlange und die Kuh: Der Fußballer Victor Boniface richtet eine Botschaft an die Welt. Und diese hat einiges mit Martin Heideggers Werk gemeinsam.
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