(SZ) Natürlich sind die Gewohnheiten früherer Zeiten nicht grundsätzlich solche, die man sich auch für unsere Tage wünscht. Die überwältigende Nonchalance der Raucher im Restaurant, im Flugzeug und im Kino mag für die Nachkriegsjahre eine gewisse Lässigkeit bedeutet haben. Heute möchte jeder sich aussuchen können, wonach seine Kleider riechen, und es ist ja auch wirklich nicht gesund. Was aber früher eigentlich sehr schön, weil deutlich ausgeprägter war als heute, ist die Spontaneität. Es war nichts dabei, einfach bei jemandem vorbeizuschauen, ohne eine Woche vorher per Whatsapp vier oder fünf Vorschläge mit sogenannten Zeitfenstern abgeliefert zu haben. Man ging auch einfach ins Restaurant, weil einem spontan danach war. Und nicht weil man sich drei Wochen vorher vorgenommen hatte, dass einem in mittelferner Zukunft danach sein müsse.
GlosseDas Streiflicht
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In deutschen Restaurants muss man jetzt nicht mehr reservieren. Aber was nach neuer Lässigkeit klingt, könnte auch manchen Verdruss bringen.

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