(SZ) Aus den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD resultieren zwei entscheidende Ergebnisse. Das erste, wichtige, ist der Koalitionsvertrag, auf den sich die beiden Parteien geeinigt haben. Das zweite, wichtigere, ist das Duzverhältnis, auf das sich die Parteivorsitzenden Friedrich Merz und Lars Klingbeil verständigt haben. Markus Söder, der von Lars Klingbeil ausdrücklich nicht auf den Duzfuß gestellt wurde, machte einen säuerlichen Witz über das, hoho, zärtliche Verhältnis, das dort gewachsen sei. Aber jeder konnte die Bitterkeit aus Söders Worten herausschmecken, konnte der Enttäuschung in seiner um Spaßreichtum bemühten Stimme nachlauschen. Markus Söder mochte noch so sehr spotten, seine Ironie noch so grobe Pirouetten drehen – der Ministerpräsident ist und bleibt der Ungeduzte, der eifersüchtig und misstrauisch den zwei Duzfreunden ihre neue Vertrautheit neidet. Es wäre machtstrategisch für Markus Söder besser gewesen, wenn Lars Klingbeil auch ihn duzen würde. Friedrich, Lars und Markus hätte das Triumvirat des Vertrauens heißen müssen, wenn alle drei mit den gleichen Gewichten im Boot sitzen würden. Es heißt aber leider Friedrich, Lars und Herr Söder. Das klingt wie die verrückte Abenteuerreise zweier sympathischer Jungs, die noch einen etwas lästigen Mitreisenden haben.
GlosseDas Streiflicht
Lesezeit: 2 Min.
In der Regierungskoalition sagt man zueinander: Friedrich, Lars und Herr Söder. Das klingt wie die verrückte Abenteuerreise zweier sympathischer Jungs, die noch einen etwas lästigen Mitreisenden haben.
Lesen Sie mehr zum Thema