Strafe wegen Spionage:Iran verurteilt angeblichen CIA-Agenten zum Tode

Das Revolutionsgericht in Teheran hat einen iranischstämmigen Amerikaner der Spionage für die USA schuldig gesprochen. Die Richter verhängten die Todesstrafe gegen Amir Mirsai Hekmati. Als Beweis für die vermeintliche Schuld des 28-Jährigen wertete das Gericht ein umstrittenes Video-Geständnis.

Iran hat einen angeblichen Agenten des US-Geheimdienstes CIA zum Tode verurteilt. Der iranischstämmige US-Amerikaner Amir Mirsai Hekmati sei der "Zusammenarbeit mit einem feindlichen Land und der Spionage für die CIA" schuldig befunden worden, berichtete die Nachrichtenagentur Fars.

Strafe wegen Spionage: Als Beweis für die Schuld Hekmatis wertete das Gericht in Teheran ein umstrittenes Video, in dem der 28-jährige Amerikaner mit iranischen Wurzeln seine Tätigkeit für die CIA einräumt - und angibt, vom US-Geheimdienst hereingelegt worden zu sein.

Als Beweis für die Schuld Hekmatis wertete das Gericht in Teheran ein umstrittenes Video, in dem der 28-jährige Amerikaner mit iranischen Wurzeln seine Tätigkeit für die CIA einräumt - und angibt, vom US-Geheimdienst hereingelegt worden zu sein.

(Foto: AFP)

Die Todesstrafe gegen den 28-Jährigen, dessen Festnahme Mitte Dezember bekanntgeworden war, wurde demnach vom Revolutionsgericht in Teheran verhängt. Gegen das Urteil in erster Instanz können noch Rechtsmittel eingelegt werden.

Ein zweifelhaftes Video als Beweis

Im Dezember war im Staatsfernsehen ein Video mit einem angeblichen Geständnis des Ex-US-Soldaten gezeigt worden. Darin habe Hekmati ausgesagt, vom US-Geheimdienst "hereingelegt" worden zu sein, berichtete Fars. Sein Auftrag sei es gewesen, den iranischen Geheimdienst zu unterwandern, um Informationen an die CIA zu liefern.

Unter welchen Bedingungen das Video aufgezeichnet wurde, lässt sich jedoch nicht überprüfen. Die Staatsanwaltschaft wertete das Geständnis als klaren Beweis für Hekmatis Schuld und forderte die Höchststrafe. Die US-Regierung hatte die Vorwürfe als falsch zurückgewiesen und die sofortige Freilassung Hekmatis gefordert.

Die Führung in Teheran meldet regelmäßig die Festnahme von vermeintlichen Spionen, die für die USA oder Israel arbeiten sollen. In der Regel werden dabei keine genauen Angaben dazu gemacht, was ihnen vorgeworfen wird. Der iranische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben jüngst mehrere Personen unter dem Verdacht der Spionage für die USA festgenommen: Die Verdächtigen hätten beabsichtigt, die iranische Parlamentswahl am 2. März zu untergraben, sagte Geheimdienstminister Heidar Moslehi einem Bericht des Staatsfernsehens zufolge. Die Beschuldigten hätten über das Internet mit ihren Kontaktpersonen im Ausland in Verbindung gestanden.

Die Beziehungen zwischen Iran und den USA hatten sich zuletzt weiter verschlechtert, nachdem Teheran mit einer Blockade der für internationale Öltransporte wichtigen Meerenge von Hormus gedroht und Tests von Langstreckenraketen angekündigt hatte.

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