Österreich:FPÖ suspendiert Strache

Österreich: Der ehemalige FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache.

Der ehemalige FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache.

(Foto: Joe Klamar/AFP)
  • Die FPÖ suspendiert die Parteimitgliedschaft ihres Ex-Chefs Heinz-Christian Strache.
  • Sollten sich die Vorwürfe gegen ihn in der Spesen-Affäre bewahrheiten, sei auch ein kompletter Parteiausschluss möglich.
  • Strache wird vorgeworfen, Spesen falsch abgerechnet und so Parteigeld in die eigene Tasche gesteckt zu haben.

Die FPÖ hat nach ihrem schlechten Wahlergebnis in Österreich die Mitgliedschaft von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache suspendiert. Das sagte Parteichef Norbert Hofer am Dienstag nach stundenlangen Sitzungen der Parteigremien. Sollten sich die Vorwürfe gegen Strache in der Spesenaffäre erhärten, könnte sogar der komplette Ausschluss aus der Partei folgen.

Dem 50-jährigen Strache wurde seit Sonntag von vielen Seiten eine große Mitschuld am Wahldebakel der FPÖ gegeben, weil er mit dem Ibiza-Video und einer wenige Tage vor der Wahl aufgekommenen Spesenaffäre der Partei schwer geschadet habe. Die FPÖ war bei den Wahlen abgestürzt und erhielt nur 16,2 Prozent der Stimmen - ein Minus von fast 10 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2017.

Die Parteispitzen sagten am Sonntag und Montag, dass sie die Rolle der FPÖ nun eher in der Opposition sehen. Dafür soll der umstrittene österreichische Ex-Innenminister Herbert Kickl neuer Fraktionschef der FPÖ im Parlament werden, Parteichef Hofer als stellvertretender Präsident des Nationalrats vorgeschlagen werden.

Am Dienstagvormittag war Strache zunächst selbst vor die Presse getreten und hatte angekündigt, seine Parteimitgliedschaft vorerst ruhen zu lassen. Auch politische Ämter strebe er nicht mehr an. Stattdessen wolle er sich auf seine Familie konzentrieren, die er mit dem Schritt schützen wolle. Auch wolle er eine Spaltung und eine "Zerreißprobe" der FPÖ verhindern.

Strache wiederholte außerdem seine frühere Aussage, wonach die Vorwürfe in der Spesenaffäre gegen ihn falsch seien. Ihm wird vorgeworfen, Spesen falsch abgerechnet und Parteigelder in die eigene Tasche gesteckt zu haben. "Ich bin überzeugt davon, dass es schlussendlich gelingen wird, all das aufzudecken, was sich in den letzten Monaten abgespielt hat", sagt Strache.

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