Süddeutsche Zeitung

Steueroasen:Trittin bringt Berlusconi mit Mafia in Verbindung

Jürgen Trittin, der grüne Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, greift die Premierminister Italiens und Großbritanniens heftig an.

Jürgen Trittin, Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl, hat in einem Atemzug schwere Vorwürfe gegen die Regierungschefs von Italien und Großbritannien, Sergio Berlusconi und Gordon Brown, erhoben.

Trittin sagte im Bundestag während der Debatte über den internationalen Kampf gegen Steueroasen und Steuerbetrug: "Wir haben festzustellen, dass sich an der Praxis in Guernsey oder auf den Cayman-Inseln bis heute nichts geändert hat. Das ist das Problem, wenn man den Versuch macht, mit Gordon Brown Steueroasen trockenzulegen. Das ist ungefähr so erfolgversprechend, als versuchte man, mit Silvio Berlusconi die Mafia zu bekämpfen."

Auf die Zwischenfrage des FDP-Chefs Guido Westerwelle, was der italienische Regierungschef mit der Mafia zu tun habe, antwortete Trittin: "Außer Herrn Westerwelle mit seinen großen internationalen Kenntnissen hat das hier jeder verstanden."

Der frühere Bundesumweltminister Trittin bildet zusammen mit Fraktionschefin Renate Künast das Spitzenduo der Grünen für die Bundestagswahl am 27. September. Am morgigen Freitag beginnt in Berlin der Grünen-Parteitag. Trittin gilt als möglicher Außenminister im Fall einer grünen Regierungsbeteiligung.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.461168
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/AP/jab/ihe
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.