Steuerfahndung:2023 über 20 Millionen Euro hinterzogene Steuern entdeckt

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Aktuell sind in Sachsen-Anhalt 62 Fahndungsprüfer im Dienst. (Symbolbild) (Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa)

Aus Steuern wird das Gemeinwesen finanziert: Schulen, Krankenhäuser, Straßen, die öffentliche Sicherheit. Die Steuerfahndung will für Steuergerechtigkeit sorgen. Wie sehen die aktuellen Zahlen aus?

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr mehr als 20,46 Millionen Euro an hinterzogenen Steuern entdeckt worden. Der höchste Einzelfall habe bei über 4,2 Millionen Euro gelegen, teilte das Finanzministerium mit. Die Summe der hinterzogenen Steuern schwankt von Jahr zu Jahr. 2022 waren es fast 33,59 Millionen Euro gewesen, 2021 noch 16,6 Millionen Euro. 2019 waren gut 73,5 Millionen Euro hinterzogene Steuern festgestellt worden. Der Hintergrund ist, dass sogenannte Großverfahren mehrere Jahre Ermittlungsarbeit in Anspruch nehmen. 

Nach wie vor gibt es aber auch viele Säumige, die eine Selbstanzeige stellen. Im vergangenen Jahr waren das 174 Fälle. Im Jahr 2022 gingen 41 Selbstanzeigen ein, 2021 hatte es 44 Selbstanzeigen gegeben. Wie hoch die Summe der daraus resultierenden hinterzogenen Steuern ist, wird nicht erhoben, wie es hieß.

62 Fahndungsprüfer im Dienst

Alles in allem wurden im vergangenen Jahr laut Finanzministerium 260 Fälle mit einem Strafverfahren abgeschlossen. In Sachsen-Anhalt sind aktuell 62 Fahndungsprüferinnen und -prüfer im Dienst. Eine Pensionierungswelle stehe nicht unmittelbar bevor, hieß es. Der Großteil der Fahndungsprüfer sei zwischen 50 und 55 Jahre alt. Derzeit sei eine Fahndungsprüferin in der Ausbildung.

Aus Sicht der Landesvorsitzenden der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Iris Herfurth, sind die Steuerfahnder und Steuerfahnderinnen so gut ausgebildet und besetzt, dass sie zwar ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen können. Allerdings zeigten die Zahlen, dass in allen Bundesländern zu wenige Steuerfahnder eingesetzt sind. „Durch eine Mangelbesetzung gehen dem Staat und den Ländern mehrere Millionenbeträge verloren.“ Der Grund für unbesetzte Stellen sei der bundesweite Fachkräftemangel. 

Steuerfahndung und LKA arbeiten zusammen

Herfurth plädiert dafür, das Personal effektiv einzusetzen. Sie verwies auf die enge Kooperation mit dem Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt. Steuerhinterziehung werde durch diese deutschlandweit einmalige Arbeitsorganisation koordiniert bekämpft. Von besonderer Bedeutung seien dabei IT-Kenntnisse. Die seien bei der Auswertung und Analyse umfangreicher elektronischer Daten von großem Nutzen. Herfurth sagte: „Fest steht, dass jede Investition, die für die Ausbildung von Betriebsprüfern und Steuerfahndern aufgewandt wird, sich zukünftig mehrfach auszahlen wird!“ Und: „Der Zukunftsblick heißt KI – durch datenbasierte Fallauswahl Fachpersonal effizient einsetzen.“

In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr rund 805.900 Einkommenssteuererklärungen eingereicht worden. Der Großteil gehe inzwischen in digitaler Form ein, erläuterte das Ministerium. Der Anteil der abgegebenen Erklärungen in Papierform habe 21,8 Prozent betragen. 

© dpa-infocom, dpa:240707-930-166293/1

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