Missbrauch in der katholischen Kirche:Schnell vergeben, nicht aufarbeiten

Missbrauch in der katholischen Kirche: Seit zwölf Jahren ist der Trierer Bischof Stephan Ackermann Missbrauchsbeauftragter der deutschen Bischofskonferenz.

Seit zwölf Jahren ist der Trierer Bischof Stephan Ackermann Missbrauchsbeauftragter der deutschen Bischofskonferenz.

(Foto: Harald Tittel/picture alliance/dpa)

Hat Stephan Ackermann indirekt das Beichtgeheimnis gebrochen, als er das Pseudonym einer Betroffenen lüftete? Der Trierer Bischof wurde deshalb jetzt beim Papst angezeigt, auch weiteres Ungemach droht.

Von Annette Zoch

Bischof Stephan Ackermann liegt in Luftpolsterfolie eingewickelt ganz oben im Schrank. "Ich weiß auch nicht, warum ich das immer noch habe", sagt Karin Weißenfels und steigt mit dem Bild in der Hand langsam von der Trittleiter herunter. "Da hing es", sie deutet auf einen leeren Nagel an der Wand und wickelt das auf eine Leinwand gedruckte Foto aus. "Ich konnte das einfach nicht mehr sehen." Das Bild zeigt den Bischof von Trier in einer Kirche. Eine der Personen auf dem Gruppenbild ist Karin Weißenfels. "Ich habe zu lange nicht wahrhaben wollen, dass es ihm gar nicht um mich geht."

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