Wenn es um die deutsch-polnischen Beziehungen geht, sind der Schwärmerei keine Grenzen gesetzt - zumindest auf der Homepage des Auswärtigen Amtes. Von "herausgehobener Bedeutung" ist da die Rede, von "einmaliger Dynamik" und von "enger Partnerschaft". Zu den "zahlreichen bilateralen Kontakten" gehörten die deutsch-polnischen Regierungskonsultationen, wird hervorgehoben. Nur ein Detail fehlt: Wann sie zum letzten Mal abgehalten wurden. Bald fünf Jahre ist das her. Im November 2018 reiste die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit etlichen Ministern nach Warschau.
Deutschland und Polen:Eine Beziehung im Dauertief
"Tiefste Krise seit der Wende 1989/1990": Das deutsch-polnische Verhältnis gilt mittlerweile als schwerer Problemfall.
(Foto: Johannes Eisele/Reuters)Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat Bundeskanzler Scholz kein einziges Mal den polnischen Präsidenten besucht. Doch das Verhältnis zwischen Warschau und Berlin gilt schon länger als schwierig - und so richtig unternimmt keiner etwas dagegen.
Von Daniel Brössler, Berlin
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