Prantls Blick:Das Steinmeier-Mirakel

Prantls Blick: Angetreten, um zu bleiben: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hier in der Bundesversammlung vor fünf Jahren, nur wenige Minuten nach seiner ersten Wahl.

Angetreten, um zu bleiben: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hier in der Bundesversammlung vor fünf Jahren, nur wenige Minuten nach seiner ersten Wahl.

(Foto: Ralf Hirschberger/dpa)

Er hatte keine Chance, aber er nutzte sie: Wie der amtierende Bundespräsident zu einer zweiten Amtszeit kommt und der 13. Februar zu einem für ihn triumphalen Tag wird.

Von Heribert Prantl

Als vor Jahrzehnten Herbert Achterbuschs Film "Die Atlantikschwimmer" ins Kino kam, hatte der junge Frank-Walter Steinmeier gerade seinen Wehrdienst in Goslar hinter sich und sein Studium der Rechtswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen angefangen. Seine eindrucksvolle politische Karriere begann er dort als Mitglied der Juso-Hochschulgruppe und als Finanzreferent im AStA. Es deutete 45 Jahre lang nichts darauf hin, welchen Einfluss der Briefträger Heinz, eine Hauptfigur im genannten Film, auf Steinmeier gehabt haben muss. Aber das Handeln Steinmeiers im Mai 2021, als er sich um eine zweite Amtszeit als Bundespräsident bewarb, erklärt sich dann, wenn man den Satz kennt, mit dem der wunderlich-anarchisch-bayerische Film über "Die Atlantikschwimmer" endet.

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