Statistitik der USA:Zahl der Terroranschläge geht weltweit zurück

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Bei einer Serie von Terroranschlägen in Paris werden in der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015 mindestens 129 Menschen getötet. (Foto: Marius Becker/dpa)
  • Einem Bericht der US-Regierung ging die Zahl der Terroranschläge 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurück.
  • Gleichzeitig starben weniger Menschen.
  • Entwarnung gibt der Bericht jedoch nicht: Die Terrorgefahr werde immer dezentraler und schwerer fassbar.

Die Zahl der weltweit verübten Terrorakte ist im vergangenen Jahr nach Erkenntnissen der US-Regierung erstmals seit drei Jahren wieder gesunken. Die US-Regierung geht von weltweit 11 774 Terroranschlägen im Jahr 2015 aus, 13 Prozent weniger als 2014. Die Zahl der Todesopfer sank demnach im gleichen Zeitraum um 14 Prozent auf 28 328, darunter einschließlich 7000 Attentäter. Zudem wurden mehr als 35 000 Menschen bei Terroranschlägen verletzt und mehr als 12 000 als Geiseln genommen.

Die Terrorgefahr bleibe jedoch nach wie vor hoch, heißt es in dem Bericht. Sie werde immer dezentraler und schwerer fassbar. Die größte Gefahr gehe weiterhin von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aus, wenngleich der IS den Höhepunkt seiner militärischen Stärke im Irak und in Syrien überschritten habe. "ISIL (IS) hatte seit Mai 2015 keinen signifikanten Erfolg auf dem Schlachtfeld mehr zu verzeichnen."

Was im Bericht zu Deutschland steht

Auch über Deutschland liefert der Bericht detailierte Informationen: So seien 750 Menschen aus der Bundesrepublik ausgereist, um sich terroristischen Organisationen wie dem IS in Syrien und dem Irak anzuschließen. Ungefähr 100 sind offenbar gestorben, 250 seien inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt. Diese würden von den deutschen Behörden beobachtet, inwieweit von ihnen eine terroristische Bedrohung ausgehe.

In Deutschland sei die Zahl der unter Terrorverdacht Festgenommenen im Jahr 2015 deutlich nach oben gegangen. Die Verdächtigen kämen aus dem Umfeld von al-Qaida und dem IS, aber auch von nationalistischen Kurdengruppen und aus dem rechtsradikalen Spektrum. Die Zusammenarbeit mit den USA bei der Terrorbekämpfung wurde als "exzellent" bezeichnet.

Der Bericht weist auch darauf hin, dass nicht der Westen Hauptziel von Terroranschlägen ist. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Attacken ereigneten sich in fünf Ländern: Irak, Afghanistan, Pakistan, Indien und Nigeria. Bei den Todesopfern ist die Konzentration noch deutlicher: 74 Prozent aller Terroropfer sterben in den Ländern Irak, Afghanistan, Nigeria, Syrien und Pakistan.

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