Staatskrise in Bolivien:Regierung verhandelt mit Opposition

Nach wochenlangen Unruhen in Bolivien haben sich Präsident Morales und die konservative Opposition auf die Aufnahme von Verhandlungen verständigt.

Die linksgerichtete Regierung Boliviens und die konservative Opposition haben sich auf Verhandlungen zur Beilegung der schweren Staatskrise geeinigt. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten für die Opposition der Präfekt des Departements Tarija, Mario Cossío, und Regierungsvertreter.

Staatskrise in Bolivien: Anhänger des bolivianischen Präsidenten Evo Morales errichten in der Stadt Cuatro Canadas eine Blockade.

Anhänger des bolivianischen Präsidenten Evo Morales errichten in der Stadt Cuatro Canadas eine Blockade.

(Foto: Foto: Reuters)

Zuvor waren die Vorgespräche fast noch an der Festnahme des ebenfalls oppositionellen Präfekten des Departements Pando, Leopoldo Fernández, gescheitert. Ihn macht Präsident Evo Morales für ein Massaker am vergangenen Donnerstag unter seinen Anhängern verantwortlich.

Morales bezichtigt Fernández, Mörder angeheuert zu haben, die vergangenen Donnerstag nahe der Ortschaft Porvenir das Feuer auf Anhänger der Regierung eröffnet hätten. Nach Angaben der Regierung starben dabei mindestens 15 Menschen, 30 wurden verletzt und mehr als 100 gelten seither als vermisst. Augenzeugen berichteten von bis zu 30 Toten.

Bei den Verhandlungen geht es im Kern um das von Morales betriebene Reformprojekt: Es sieht die Umverteilung von Wohlstand aus den wirtschaftlich erfolgreicheren Regionen im Osten und Süden des Landes zugunsten der überwiegend verarmten Indio-Mehrheit im westlichen Hochland vor. Die Opposition wehrt sich erbittert dagegen.

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