Die Teilnehmerstaaten des Klimagipfels in Baku einigten sich auf das Ziel, jährlich 300 Milliarden Dollar für die Bewältigung der Folgen des Klimawandels in den ärmeren Ländern der Welt aufzubringen.
Der Beschluss fiel rund 30 Stunden nach dem offiziellen Ende des Gipfels. Zwischenzeitlich stand aufgrund des Streits über die Klimahilfen sogar ein Scheitern des Gipfels im Raum. Vor allem die letzten Stunden vor dem Abschlussplenum waren von chaotischen Verhandlungen geprägt.
Die 300 Milliarden Dollar Finanzhilfe jährlich sind deutlich weniger, als ein Bündnis aus Entwicklungsländern und die Inselstaaten gefordert hatte. Die Staatenallianz hatte einen jährlichen Gesamtbedarf von 1,3 Billionen US-Dollar angemeldet, damit sie in ihrer Heimat mehr Klimaschutz bezahlen und sich an die fatalen Folgen der Erderwärmung anpassen können. Gemeint sind damit etwa häufigere Dürren, Stürme oder Überschwemmungen. Auch eine unabhängige UN-Expertengruppe hatte vergangene Woche den Bedarf an externer Hilfe bei rund 1.000 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2030 festgesetzt – und 1.300 Milliarden bis 2035.
Bislang lag die Zusage der Industriestaaten bei 100 Milliarden Dollar, dieses Ziel lief aber nur bis zum Jahr 2025. Die Industriestaaten hatten vor allem darauf gedrungen, dass sich China und die Golfstaaten an dem Fonds beteiligen. Die Konferenz hatte eigentlich schon Freitagabend enden sollen, viele Teilnehmer reisten nach und nach ab. Gerade Delegierte aus ärmeren Ländern konnten Flüge und Hotels nicht umbuchen.