Gesenkte Spritsteuer:Preise an Tankstellen fallen teils deutlich

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Eine Preistafel an einer Tankstelle in Sachsen (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Vor der Steuerentlastung wurde über nur langsam sinkende Spritpreise an Tankstellen spekuliert. Eine Blitzanalyse zeigt: Es geht deutlich schneller als erwartet.

Die seit Mitternacht geltende niedrigere Energiesteuer hat zu teils deutlich gesunkenen Spritpreisen an Tankstellen geführt. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an etwa 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen sechs und sieben Uhr durch die Deutsche Presse-Agentur. Zugrunde liegen der Auswertung Daten des ADAC. Zwar haben nicht alle Tankstellen ihre Preise stark gesenkt, bei der überwiegenden Mehrheit ergab sich allerdings bereits wenige Stunden nach der Steuersenkung ein klarer Unterschied.

So kostete am Mittwoch bei etwa 350 der untersuchten Tankstellen der Liter Super E10 weniger als 1,90 Euro. Zum Vergleich: am Dienstag hatte es während des gleichen Zeitfensters im untersuchten Bereich nur eine einzige Tankstelle gegeben, die E10 für weniger als zwei Euro anbot. Bei der Mehrheit lag der Preis zu diesem Zeitpunkt zwischen 2,10 und 2,30 Euro. Der theoretische Preisunterschied für Superbenzin durch die Steuerentlastung läge bei 35 Cent pro Liter. Das liegt angesichts der vorliegenden Daten grob abgeschätzt in Reichweite der Senkungen. Für eine genauere Bewertung ist es allerdings noch zu früh.

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Auch bei Diesel ergab sich ein klarer Trend in Richtung fallender Preise. Hatte es den Kraftstoff noch am Dienstagmorgen nur in seltenen Fällen für weniger als zwei Euro gegeben, machten diese Preise am Mittwoch bereits die Mehrheit aus. Mehr als 2,10 Euro wurden dagegen kaum verlangt. Das war am Dienstag noch fast in der Hälfte aller Fälle so gewesen. Bei Diesel liegt die Entlastung durch die Steuersenkung mit knapp 17 Cent pro Liter deutlich niedriger. In den Tagen zuvor war erwartet worden, dass die Spritpreise am Mittwoch nicht abrupt fallen werden. Grund dafür ist, dass die gesenkte Steuer nicht beim Verkauf an der Zapfsäule, sondern ab Tanklager beziehungsweise Raffinerie anfällt.

Das bedeutet, dass alle vor Mitternacht gelieferten Vorräte der Tankstellen noch mit dem normalen höheren Steuersatz belastet sind. Dass die Mehrheit der Tankstellen dennoch bereits jetzt die Preise kräftig senkte, könnte eine Folge der hohen öffentlichen Aufmerksamkeit und des damit einhergehenden Wettbewerbsdrucks sein.

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