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Sportpolitik:Wada-Präsident: Doping-Tests so schnell wieder hochfahren

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Frankfurt/Main (dpa) - Wada-Präsident Witold Banka hat die Athleten gewarnt, die Coronavirus-Pandemie wegen der stark reduzierten Kontrollen zu Betrug mit Dopingmitteln zu nutzen.

"Wenn Dummköpfe auf die Idee kommen, dass jetzt die Zeit zum Dopen gekommen ist, dann kann ich sagen: Nein!", sagte der polnische Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur im Interview des Onlineportals "Sportbuzzer". "Wir werden sie kriegen! Wir werden mit allen Anti-Doping-Organisationen die Testzahlen so schnell es geht wieder hochfahren."

Kontrollen seien aber nur eine Möglichkeit im Anti-Doping-Kampf. Vielmehr gehörten auch der biologische Blutpass, Langzeitanalysen oder die Zusammenarbeit mit der Justiz dazu. Zugleich arbeite die Wada an weiteren Ideen wie der Blutstropfenanalyse, die als Pilotprojekt bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio starten und vor den Winterspielen 2022 in Peking eingeführt werde solle. "Außerdem wollen wir mit künstlicher Intelligenz unser System effektiver machen, weil wir Anomalien so besser herausarbeiten können", sagte Banka, der sein Amt am 1. Januar angetreten hatte.

Der frühere Minister für Sport und Tourismus in Polen bezeichnete das geringe Budget der Wada als ein großes Problem. "Wir haben zwar 40 Millionen Dollar zur Verfügung – wenn ich das aber mit einem Fußballclub oder einem Radsportteam vergleiche, ist das lächerlich", sagte er. "Unser Budget passt nicht mit den Erwartungen zusammen. Deshalb bin ich angetreten, um die finanziellen Mittel für den Anti-Doping-Kampf zu verbessern."

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