Die größte Konkurrentin des amtierenden Bürgermeisters ist zugleich seine Stellvertreterin - und Spitzenkandidatin der Grünen, Katharina Fegebank. Mit dem Wahlkampfspruch "Erste Frau, erste Grüne, erste Wahl" möchte die 42-Jährige nun zur Ersten Bürgermeisterin aufsteigen. Seit der Bürgerschaftswahl 2015 ist sie Wissenschaftssenatorin des rot-grünen Senats.
Im Wahlkampf wirbt Fegebank mit der "Science City" und der Universität Hamburg, die unter ihr zur Exzellenz-Uni wurde. Sie verspricht mehr Fahrräder, weniger Autos und Strom statt Diesel für Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Fegebank sagt aber auch, dass man ohne Wirtschaftskompetenz in Hamburg keine Wahl gewinnen könne und trägt unter anderem die Elbvertiefung mit.
Eine Zeit lang lagen die Grünen laut Umfragen dicht hinter der SPD, doch zuletzt wuchs der Vorsprung der Sozialdemokraten. Dennoch wird es für die Grünen ein Wahlerfolg: Sie werden ihre Stimmen vermutlich verdoppeln können. In der Steuergeschenk-Affäre ihres Regierungspartners spricht Fegebank deutliche Worte. Sie fordert Tschentscher auf, den Bürgern zu erklären, warum er die Steuern nicht eingefordert habe.
Die Lehrertochter und Hobbyschwimmerin, die früher Sportjournalistin werden wollte, studierte Politik- und Europawissenschaften in Freiburg und Berlin. Altoberbürgermeister Ole von Beust, CDU, lobt die moderate Grüne: Sie sei kein Bürgerschreck, sondern ein offenherziger und gewinnender Mensch.