Spionage-Verdacht:Castro poltert gegen USA

Kubas Ex-Staatschef hat die USA wegen der Festnahme zweier mutmaßlicher kubanischer Spione kritisiert. Der Fall sei erfunden und lächerlich, so Fidel Castro.

Der frühere kubanische Staatschef Fidel Castro hat die USA wegen der Festnahme zweier mutmaßlicher kubanischer Spione kritisiert.

Spionage-Verdacht: Alles erfunden, kritisiert Fidel Castro den Spionage-Fall.

Alles erfunden, kritisiert Fidel Castro den Spionage-Fall.

(Foto: Foto: AP)

Die Festnahmen eines ranghoher Mitarbeiters des US-Außenministeriums und seiner Frau, die fast 30 Jahren für den kubanischen Geheimdienst spioniert haben sollen, seien lächerlich, schrieb der 82-Jährige in einer im Internet veröffentlichten Kolumne.

Der 2008 zurückgetretene Staatschef deutete an, der Fall könne erfunden worden sein, um die jüngsten Annäherungsversucher zwischen beiden Ländern zu torpedieren.

Das US-Justizministerium wirft dem 72-jährige Walter Kendall Myers vor, seine Zugangsberechtigung zu streng geheimen Dokumenten genutzt haben, um mehr als 200 Geheimdienstberichte über Kuba einzusehen und an seine Auftraggeber weiterzuleiten. Seine in einer Bank arbeitende Ehefrau habe ihm dabei geholfen.Das Paar spionierte nach Angaben der Behörden aus politischer Sympathie für das kommunistische Kuba, nicht für Geld. Das Paar hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Laut US-Behörden hat sich das Paar 1995 auch heimlich mit dem damaligen Staatschef Castro getroffen. Castro erklärte nun, er könne sich an das Paar nicht konkret erinnern, da er damals pro Jahr mehrere Tausend Amerikaner getroffen habe.

Der gesundheitlich angeschlagene Revolutionsführer, der die Macht 2008 an seinen Bruder Raul übertrug, äußerte sich nicht dazu, ober das Paar tatsächlich für Kuba spioniert habe. "Generell kann ich versichern, dass wir niemanden gefoltert oder bezahlt haben, um irgendwelche Informationen für uns einzuholen."

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