Im Sommer 2013, die durch den Whistleblower Edward Snowden ausgelöste NSA-Abhöraffäre war auf ihrem Höhepunkt, schlug Bundeskanzlerin Angela Merkel einen geradezu historischen Pakt der europäischen Geheimdienste vor: Die "Vereinbarung gemeinsamer nachrichtendienstlicher Standards" sollte dafür sorgen, dass jede Form von gegenseitiger Spionage zwischen EU-Staaten unterbleibt. Merkel war sauer, der US-Abhörgigant NSA hatte auch ihr Handy abgehört. Jetzt sollte ihrem Diktum "Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht" zumindest in der Europäischen Union Geltung verschafft werden.
Geheimdienste:Abhören unter Freunden
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Viele Staaten haben Erfahrung mit dem Vorgehen: politisch kooperieren - und gleichzeitig die Partner ausspionieren. Auch in Deutschland hatte diese Praxis Tradition.
Von Antonius Kempmann, Georg Mascolo und Reiko Pinkert
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