Spionage in Israel:Hisbollah bekennt sich zu Drohneneinsatz

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Die libanesische Hisbollah-Miliz hat sich zu der über Israel abgeschossenen Drohne bekannt. Das unbemannte Fluggerät soll aus iranischer Fabrikation sein. Die Hisbollah soll auch über bewaffnete Drohnen verfügen.

Der Führer der schiitischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, hat sich am Donnerstag zu einem Drohneneinsatz über Israel bekannt. Zuvor hatte bereits der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Gruppe aus dem Libanon für die Verletzung des Luftraums am Samstag verantwortlich gemacht. Die Streitkräfte seien allerdings erfolgreich beim Schutz des Hoheitsgebiets, "wie bei der Vereitelung der Hisbollah-Aktion am vergangenen Wochenende", sagte der Regierungschef bei einem Besuch im Süden des Landes.

Israelische Kampfflugzeuge hatten die Drohne abgeschossen, die vom Mittelmeer kommend in den Luftraum des Landes eingedrungen und vom Radar entdeckt worden war. Der Verdacht war sofort auf die Hisbollah gefallen, weil die schiitische Miliz über zahlreiche moderne Waffensysteme aus dem Iran verfügt und schon früher unbemannte Flugzeuge eingesetzt hat.

"Heute haben wir eine kleinen Teil unserer Möglichkeiten aufscheinen lassen, viele andere halten wir noch geheim", sagte Nasrallah in einer Fernsehansprache. Es sei ihr gutes Recht, Aufklärungsflüge über "das besetzte Palästina" zu schicken, fuhr er fort. "Das war nicht das erste Mal und es wird nicht das letzte gewesen sein. Wir können jeden Fleck erreichen, den wir wollen", sagte er in Bezug auf Israel.

Hisbollah soll auch über bewaffnete Drohnen verfügen

Ihr Waffenarsenal, dass sich mit dem der libanesischen Armee messen lassen kann, bringt die Hisbollah inzwischen in Schwierigkeiten. Rivalisierende Gruppen in dem von Kriegen zerstörten Land beschuldigen sie, den Libanon der Gefahr auszusetzen, in die Unruhen der Region hineingezogen zu werden. Im Bürgerkrieg im benachbarten Syrien sind nach Angaben von Aktivisten inzwischen mehr als 30.000 Menschen gestorben.

Im Jahr 2006 hatte die Hisbollah mit der Ermordung und Entführung israelischer Soldaten einen Krieg im Libanon provoziert. Die Bestätigung, hinter der Drohnenaktion zu stecken, könnte die innerlibanesischen Spannungen noch verschärfen. Die Hisbollah hat sich nach eigenen Angaben die Zerstörung Israels zur Aufgabe gemacht und unterhält enge Verbindungen zum Iran.

Während des Libanonkriegs 2006 kamen Hunderte Menschen ums Leben, die Hisbollah feuerte Tausende Raketen auf Israel ab, bis der Konflikt nach zwei Monaten mit einem Patt endete. Bereits seit 2004 versucht die schiitische Gruppe, mit Drohnen in israelischen Luftraum einzudringen.

Nasrallah erklärte, seine Miliz verfüge auch über unbemannte Flugkörper, die Waffen oder Sprengstoff tragen und bis weit ins Landesinnere Israels eindringen könnten. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, dass die Drohne vom Samstag nicht mit Sprengsätzen bestückt, sondern offenbar auf einer Aufklärungsmission gewesen sei.

© Süddeutsche.de/AFP/dapd/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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