Drei Männer sind am Mittwoch in Frankfurt am Main wegen des Verdachts auf Spionage festgenommen worden, wie die Bundesanwaltschaft mitteilt. Ihnen wird demnach vorgeworfen, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein. Bei den Verdächtigen soll es sich um einen ukrainischen, einen armenischen und einen russischen Staatsangehörigen handeln. Stellungnahmen der Herkunftsstaaten lagen bisher nicht vor. Für welchen Geheimdienst sie die Informationen gesammelt haben sollen, blieb zunächst offen.
Den drei Männern werde vorgeworfen, Informationen zu einer sich in Deutschland aufhaltenden Person aus der Ukraine zu sammeln. „Dazu kundschafteten sie am 19. Juni 2024 ein Café in Frankfurt am Main aus, in dem sich die Zielperson aufhalten sollte“, heißt es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft. Die Männer wurden demnach am Donnerstag dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt, der die Haftbefehle erließ. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur waren die drei Männer vor Ort aufgefallen, also nicht, wie in anderen Fällen, aufgrund eines Hinweises.
In den vergangenen Monaten waren mehrere mutmaßliche Spionagefälle in Deutschland bekannt geworden. Im April wurde ein Mitarbeiter des damaligen AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, wegen des Verdachts auf Spionage für China festgenommen. Drei weitere Männer sollen ebenfalls für einen chinesischen Geheimdienst tätig gewesen sein und wurden festgenommen. Die Bundesanwaltschaft ging zudem gegen zwei Männer vor, die für Russland spioniert und Sabotageakte vorbereitet haben sollen.