Süddeutsche Zeitung

Spionage:Erstaunte Amerikaner

Auf die Enthüllungen zur Spionage der USA hat die Bundesregierung ziemlich gelassen reagiert. Wie jetzt herauskommt, hat das die Amerikaner schon vor zwei Jahren gewundert. Sie erwarteten offenbar mehr.

Die US-Geheimdienste haben nach dem 2013 bekannt gewordenen Lauschangriff auf das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine deutlich schärfere Reaktion aus Deutschland erwartet. Der Spiegel zitiert aus einem internen Vermerk des Bundesnachrichtendienstes (BND), wonach sich die US-Seite erstaunt über die "zögerlichen Reaktionen" der Deutschen gezeigt hatte, nachdem der Lauschangriff der US-Behörde NSA bekannt geworden war. Demnach hatte die US-Seite eine "harte Reaktion" erwartet und mit einer "kurzzeitigen temporären Einschränkung der Kooperation" oder der "Ausweisung von US-Personal" gerechnet. Der Vermerk des BND entstand laut Spiegel am 26. November 2013. Merkel hatte sich im Oktober bei US-Präsident Barack Obama beschwert, nachdem sie von dem Lauschangriff erfahren hatte.

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Quelle:
SZ vom 13.07.2015 / AFP
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