Spionage:Der Kreml sortiert seine Spione

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Bis Anfang des Jahres war das Palais Hohenzollern in München Sitz des russischen Konsulats. Dann musste es schließen. (Foto: Florian Peljak)

Europa hat seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine fast 500 russische Diplomaten ausgewiesen, in Deutschland wurden vier Konsulate geschlossen. Doch so leicht lässt Moskau sich nicht von Informationen abschneiden: Wie der Kreml seine Kanäle neu verlegt - zum Beispiel in Bonn und Wien.

Von Manuel Bewarder, Florian Flade und Jörg Schmitt

Das Palais Hohenzollern an der Maria-Theresia-Straße im edlen Münchner Stadtteil Bogenhausen hat schon bessere Tage gesehen. Die Rollos im Erdgeschoss des 120 Jahre alten Prachtbaus sind heruntergelassen, hinter dem Haus steht ein ausrangierter Kühlschrank, das Bronze-Schild des einstigen Hausherrn ist abgeschraubt. Nur die Abdrücke von blutroten Farbbeuteln auf der ockergelben Fassade und verwelkte Blumen zum Gedenken an die Opfer des Terrorangriffs bei Moskau weisen darauf hin, dass hier bis Anfang des Jahres das Konsulat der Russischen Föderation beheimatet war. Zwei Kehrbesen lehnen an der Hauswand im Innenhof, als wären der Konsul und seine Mitarbeiter hinausgefegt worden.

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