Sperrzone um die Wiener Hofburg:Tausende protestieren gegen Akademikerball der rechten FPÖ

Protest gegen den umstrittenen Akademikerball der FPÖ in Wien: Nicht alle Demonstranten blieben so friedlich. (Foto: dpa)

Die Tanzveranstaltung der Partei FPÖ gilt als Treffpunkt von Burschenschaften und Rechten. Etwas 6000 Menschen gingen gegen das Event auf die Straße - nicht alle blieben friedlich.

Etwa 6000 Menschen haben in Wien teils friedlich, teils gewalttätig gegen den von der rechten FPÖ veranstalteten Akademikerball protestiert. Mehrere Polizeibeamte wurden nach Angaben der Behörden verletzt, es kam zu Festnahmen. Die Sachbeschädigungen unter anderem durch Brandsätze seien erheblich, sagte ein Polizeisprecher. In der Wiener Innenstadt kam es zu Ausschreitungen des "schwarzen Blocks", wie die österreichische Presse berichtet.

Mit mehreren Bussen waren Demonstranten auch aus Deutschland angereist. Ein Großaufgebot der Polizei von 2000 Beamten hatte den Ball und seine Gäste geschützt. Die Veranstaltung gilt als Treffpunkt schlagender Verbindungen und auch von Rechtsextremen. Rund um die Hofburg war angesichts von Ausschreitungen im Vorjahr ein Versammlungsverbot ausgesprochen worden. Das Vermummungsverbot galt sogar für große Teile der Stadt. Die eigentliche Sperrzone war größer als 2006 beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Georg Bush. Journalisten und Medienverbände hatten gegen eingeschränkte Arbeitsbedingungen protestiert.

FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache sowie die anderen Gäste schafften es laut Polizei, unbehelligt in die Festräume zu gelangen. Der Akademikerball ist die Nachfolge-Veranstaltung des Balls der Burschenschaften. Dieser durfte nicht mehr in der Hofburg stattfinden. Der FPÖ als aktuell drittgrößter Partei im Parlament könne die Nutzung der Hofburg für Festivitäten nicht verboten werden, hieß es im Vorfeld.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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