SPD-Vorsitz:Unions-Politiker loben Platzecks Nominierung

Die Nominierung des Brandenburger Ministerpräsidenten zum neuen SPD-Chef hat ein positives Echo über Parteigrenzen hinweg ausgelöst. Auch die SPD-Linke jubelt demonstrativ über den "hervorragenden Vorschlag".

"Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir die Chance, die in der Krise steckt (...), wirklich nutzen zu einer sichtbaren und tatkräftigen Verjüngung", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Wolfgang Thierse, am Mittwoch im Deutschlandradio. SPD-Fraktionsvize Gernot Erler sagte im Südwestrundfunk, durch die sehr schnelle Entscheidung werde "ein politisches Erdbeben zu einer Schrecksekunde".

SPD-Vorsitz: Platzeck (li.) und Müntefering

Platzeck (li.) und Müntefering

(Foto: Foto: ddp)

Platzeck betreibe einen "erfrischend anderen Politikstil", sei offen und könne hervorragend integrieren, sagte die SPD-Vize-Vorsitzende Ute Vogt im NDR. Bayerns SPD-Chef Ludwig Stiegler sprach im Bayerischen Rundfunk von "einer guten Wahl".

SPD-Vorstandsmitglied Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte der ARD, es sei ein "hervorragender Vorschlag, mit Matthias Platzeck als Parteivorsitzendem auch eine längerfristige Perspektive zu schaffen und dazu beizutragen, dass es einen Generationswechsel an der Spitze gibt".

Auch bei Unionspolitikern traf Platzecks Nominierung auf Zustimmung. Als Ministerpräsident einer großen Koalition auf Länderebene kenne Platzeck die Probleme und könne so ein stabilisierender Faktor sein, sagte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU), im Deutschlandradio.

Mit Platzeck sei kein Linksruck in der SPD zu befürchten, sagte Brandenburgs CDU-Chef und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), der mit Platzeck eine große Koalition leitet, im RBB. Platzeck sei ein Pragmatiker, der Politik für Menschen machen wolle.

Der Chef der Jungen Union, Philipp Mißfelder, äußerte sich im NDR hingegen skeptisch über die Zusammenarbeit mit der SPD unter dem designierten Parteivorsitzenden Platzeck. Es habe sich gezeigt, dass es in der SPD "sehr viel Unruhe über die aktuellen Verhandlungen mit der Union" gebe.

Linksparteichef Lothar Bisky erwartet nach einer Wahl Platzecks zum SPD-Vorsitzenden eine "Besinnung der Partei auf ihre sozialdemokratischen Traditionen".

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