SPD-Vorschlag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf:Nahles fordert 30-Stunden-Woche für junge Eltern

Andrea Nahles

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles fordert mehr Zeit für Kinder.

(Foto: dpa)

Mehr Zeit für Kinder: Die Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles, hat vorgeschlagen, die Arbeitszeit junger Eltern zu reduzieren - der Staat könnte eine solche 30-Stunden-Woche bezuschussen. Die FDP spricht von einer "Jagd nach Stimmen mit der Spendierhose".

Die SPD will die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken. Dafür soll eine staatlich bezuschusste 30-Stunden-Woche für junge Väter und Mütter eingeführt werden. "Einerseits gibt es viele Frauen, die stärker aus ihrem Beruf rausgehen müssen, als sie es wollen. Und wir haben auf der anderen Seite Männer, die gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen würden", sagte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles der Deutschen Presse-Agentur.

Die Lösung könne in Kooperation mit den Arbeitgebern eine auf zwei bis drei Jahre befristete Arbeitszeitreduzierung sein, sagte Nahles. Der Staat könne einen Teil der Einbußen auffangen. Die Idee solle Teil des SPD-Wahlprogramms 2013 werden.

"Das wäre ein Angebot nach der Elternzeit, damit Familien für zwei, drei Jahre mehr Zeit für ihre Kinder durch eine Reduzierung der Arbeitszeit hätten. Wir wollen diese Rush Hour des Lebens zwischen 25 und 40 Jahren entzerren", sagte Nahles.

"Das hilft vielleicht auch, einen Karriereknick für Frauen zu vermeiden, die zu lange raus sind aus dem Berufsleben." Es sei sehr traurig, dass Deutschland zu wenig für die Vereinbarkeit von Kindern und Familie mache, sagte die SPD-Generalsekretärin. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück unterstütze ein solches Arbeitszeitmodell.

Die FDP lehnt den Vorschlag dagegen ab. Generalsekretär Patrick Döring sagte dem Tagesspiegel: "Die SPD verliert bei ihrer Jagd nach Stimmen mit der Spendierhose endgültig die Bodenhaftung." Eine 30-Stunden-Woche für einen großen Teil der Bevölkerung könne und wolle sich Deutschland nicht leisten. Dem SPD-Kanzlerkandidaten empfahl Döring: "Wenn Peer Steinbrück auf seinen ökonomischen Sachverstand noch Wert legt, müsste er für Andrea Nahles die Null-Stunden-Woche einführen."

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