SPD: Karl Lauterbach und Nina Scheer wollen für Parteivorsitz kandidieren

Karl Lauterbach (SPD) spricht im Deutschen Bundestag

Karl Lauterbach will zusammen mit Nina Scheer als Team für den SPD-Vorsitz kandidieren.

(Foto: dpa)
  • SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach und die Umweltpolitikerin Nina Scheer wollen als Team für den Parteivorsitz kandidieren.
  • Sie sind das zweite Bewerberduo, zuvor hatten Europa-Staatsminister Michael Roth und die ehemalige nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann ihre Kandidatur angekündigt.
  • Lauterbach und Scheer wollen die SPD nach links rücken und aus der großen Koalition aussteigen.

In die Auswahl der neuen SPD-Spitze kommt Bewegung: Als zweites Bewerber-Duo kündigten am Freitag die Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach und Nina Scheer ihre Kandidatur an. Es gehe ihnen um eine Politik, die Ungleichheiten vermindere, die natürlichen Lebensgrundlagen schütze und sozialer sei, begründeten die Umweltpolitikerin und der Gesundheitsexperte und Fraktionsvize ihre Entscheidung.

"Wir wollen als Team Parteivorsitzende der SPD werden", zitiert die dpa aus ihrem neunseitigen Bewerbungsschreiben unter dem Titel "sozial - ökologisch - klar". Darin plädieren sie demnach für einen Ausstieg aus der Koalition mit der Union. "Ein fortgesetztes Bündnis mit den Unionsparteien erschwert für die Bürgerinnen und Bürger zunehmend die politische Orientierung und schadet somit auch der Parteiendemokratie", heißt es darin. Der Spiegel zitiert das Duo mit den Worten: "Wir wollen eine klar linkere SPD."

Lauterbach ist Vizefraktionschef, während Scheer über die Parteigrenzen hinaus wenig bekannt ist. Sie ist eine Umwelt- und Energiepolitikerin aus Schleswig-Holstein und sitzt seit 2013 im Bundestag. Lauterbach ist seit 2005 Bundestagsmitglied und seit Ende 2013 Fraktionsvize. Der Mediziner aus Nordrhein-Westfalen hat sich als Gesundheitspolitiker einen Namen gemacht.

Lauterbach und Scheer sind das zweite Bewerberduo, zuvor hatten Europa-Staatsminister Michael Roth und die ehemalige nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann ihre Kandidatur angekündigt.

Kandidaten für die Nachfolge der zurückgetretenen Parteichefin Andrea Nahles haben bis zum 1. September Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen. Über den Parteivorsitz sollen die SPD-Mitglieder entscheiden. Das letzte Wort hat ein Parteitag Anfang Dezember, der das Ergebnis des Mitgliederentscheids mit einer formalen Wahl umsetzen soll.

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