Süddeutsche Zeitung

SPD-Nachwuchs:Juso-Chef Böhning hört auf

Der Vorsitzende der Jungsozialisten, Björn Böhning, will nicht mehr für das höchste Amt in der Nachwuchsorganisation kandidieren. Eine potentielle Nachfolgerin steht schon bereit .

Juso-Chef Björn Böhning wird sich nach dreieinhalb Jahren im Amt nicht mehr als Vorsitzender der SPD-Nachwuchsorganisation bewerben. Dies gab der 29-jährige Politologe, der auch im SPD-Bundesvorstand sitzt, am Freitag in Berlin bekannt. Auf dem Juso-Bundeskongress Ende November in Wolfsburg werde die Berliner Landeschefin Franziska Drohsel als Nachfolgerin antreten, sagte Böhning.

Böhning ist seit Januar auch als Berater des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, tätig und will die kommenden Jahre weiter im SPD-Bundesvorstand bleiben. Böhning gehört dem linken Flügel der SPD an, wurde 2004 erstmals zum Juso-Vorsitzenden gewählt und 2005 im Amt bestätigt. Der in Schleswig-Holstein aufgewachsene Politiker ließ zudem durchblicken, dass er ein Bundestagsmandat anstrebt.

Böhning zog eine positive Bilanz seiner dreieinhalbjährigen Amtszeit und nannte die Jusos mit ironischem Unterton einen "Hort der Kontinuität". "Ich allein habe drei SPD-Vorsitzende kommen und gehen sehen", sagte er.

In den letzten Jahren hätten die Jusos wieder Mitglieder gewonnen und seien zudem "äußerst kampagnenfähig", lobte er. Zahlreiche Forderungen der Jusos seien im Zentrum der SPD angekommen. So werde etwa der SPD-Parteitag Ende Oktober die faktische Abschaffung der Wehrpflicht beschließen und fast alle SPD-Landesverbände befürworteten inzwischen die Gemeinschaftsschule bis zur zehnten Klasse. Die Jusos zählen eigenen Angaben zufolge etwa 70.000 Mitglieder.

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