Süddeutsche Zeitung

SPD auf Führungssuche:Wer für den Parteivorsitz kandidiert - und wer welche Chancen hat

Die Sozialdemokraten haben turbulente Wochen hinter sich, nun endet die Bewerbungsfrist für den Vorsitz. Die unterschiedlichsten Charaktere sind im Rennen - ein Überblick.

Von Mike Szymanski, Berlin

Wer mit wem? Kaum eine andere Frage hat die SPD in den vergangenen zwei Monaten so sehr bewegt wie diese. Nach dem Rückzug von Andrea Nahles als Parteichefin sucht die SPD eine Doppelspitze: Mann und Frau, so ist es gewünscht.

Die Mitglieder sollen entscheiden dürfen, am Sonntag endet nach zwei Monaten die Bewerbungsfrist. Die Partei hat turbulente Wochen hinter sich. Sie hat Spitzenpolitiker zaudernd erlebt wie Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil, der nicht wusste, ob er wollen soll.

Sie hat ihren Generalsekretär Lars Klingbeil in einem Video beichten gehört, dass er keine Partnerin für die Kandidatur gefunden hat. Zumindest hat er sein privates Glück gefunden und kurz darauf geheiratet. Bundesfinanzminister Olaf Scholz wollte erst nicht kandidieren und tut es nun doch - weil schon zu viele aus der ersten Reihe abgesagt hatten.

Es fanden Ossis und Wessis zu Teams zusammen, die sich vorher nur flüchtig kannten. Es sind Kandidaten im Rennen, die länger schon an die Spitze der Partei wollen. Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange etwa, sie hatte 2018 gegen Andrea Nahles um den Parteivorsitz kandidiert. Auch Gesine Schwan, 76, die Politikwissenschaftlerin und frühere Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin, bewirbt sich, weil sie ihre Partei in einer existenziellen Krise sieht und helfen will.

Acht Bewerberteams haben sich bis Freitag gemeldet. Antreten darf nur, wer fünf Unterbezirke, einen Bezirk oder einen Landesverband als Unterstützer vorweisen kann. Zusätzlich haben sich mehrere Einzelbewerber gemeldet, bei denen nicht sicher war, ob sie bis Sonntag die nötige Unterstützung aus der Partei nachweisen können. Vom 4. September an werden sich die offiziell zugelassenen Bewerber in 23 Regionalkonferenzen den Mitgliedern vorstellen. Vom 14. bis zum 25. Oktober können diese dann abstimmen. Die Bewerberteams im Überblick:

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Quelle:
SZ vom 31.08.2019/jana
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