Süddeutsche Zeitung

SPD in Hessen:Metzgers Position gerät ins Wanken

Die hessische Landtagsabgeordnete Dagmar Metzger will sich unter Umständen dem Mehrheitswillen ihrer Partei beugen oder ihr Landtagsmandat zurückgeben. Ein Beharren auf ihrer bisherigen Position wollte sie jedoch nicht ausschließen.

Die hessische SPD-Landtagsabgeordnete Dagmar Metzger will möglicherweise doch den Weg für die Wahl eines SPD-Kandidaten zur Regierungschef mit Hilfe der Linkspartei frei machen.

Sie werde sich unter Umständen vom Mehrheitswillen der Partei überzeugen lassen oder ihr Landtagsmandat zurückgeben, sagte Metzger am Samstag in Frankfurt."Die dritte Option ist: Ich behalte mein Mandat und bin trotzdem gegen eine Minderheitsregierung."

Zuvor hatten Parteirat und Landtagsfraktion bekräftigt, sollte es keine andere Möglichkeit geben, solle die SPD eine von der Linkspartei gestützte rot-grüne Minderheitsregierung anstreben.

In einem von beiden Gremien verabschiedeten Papier wurde Metzger scharf kritisiert: "Das Verhalten und die Umstände der Erklärung von Frau Metzger führen zu einer schweren Belastung für die SPD in Hessen." In dem Papier wird auch bekräftigt, Ypsilanti habe den Auftrag, "die künftige Regierungsbildung unter Führung der SPD herbeizuführen".

Am Freitag hatte Metzger angekündigt, nicht für Ypsilanti zu stimmen, falls sie sich mit Hilfe der Linkspartei zur Nachfolgerin von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) wählen lassen wolle. Daraufhin hatte Ypsilanti erklärt, sich nicht zur Wahl zu stellen.

Die Partei habe sie gebeten, sich bis Dienstag zu entscheiden, sagte Metzger nach der Sitzung der Gremien. Sie werde darüber in den nächsten Tagen mit der Parteibasis in ihrem Wahlkreis beraten. Sollte auch der Landesparteitag für eine von der Linken tolerierte rot-grüne Regierung sein, "kann ich mir vorstellen, mein Mandat niederzulegen". Mit dem Plan Ypsilantis wird sich voraussichtlich ein Landesparteitag am 29. März befassen.

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Reuters/dpa/jkr
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