SPD in der Krise:Suche nach dem Ausweg - wer rettet die Genossen?

Neben Neu-Fraktionschef Steinmeier sollen Sigmar Gabriel als Parteichef und Andrea Nahles als Generalsekretärin die SPD erneuern. Der Weg aus der Krise? Stimmen Sie ab!

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SPD in der Krise:Franz Müntefering

Franz Müntefering, dpa

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Nach dem desaströsen Ergebnis der SPD bei der Bundestagswahl dreht sich das Personalkarussell. Der Parteivorsitzende Franz Müntefering zieht sich zurück - Generalsekretär Hubertus Heil hat sein Amt schon zur Verfügung gestellt. Auch andere Spitzenpolitiker stehen vor dem Aus. Wer soll die SPD aus der Krise führen? Ein Überblick samt Abstimmung.

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SPD in der Krise:Frank-Walter Steinmeier

Frank-Walter Steinmeier, AP

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Als Kanzlerkandidat gescheitert - und dennoch obenauf? Frank-Walter Steinmeier ist für die SPD offenbar unverzichtbar. Noch am Wahlabend wurde er im Willy-Brandt-Haus auf die Position des Fraktionsvorsitzenden eingenordet, was bei manchem in der Partei schon wieder als Fehler gilt.

Seine Autorität hat kaum gelitten, obwohl er mit 23 Prozent klar unter der selbstgesetzten Zielmarke von 25 Prozent blieb. Im Wahlkampf gab er größtenteils eine gute Figur ab. Nachdem klar war, dass er nicht Parteichef werden will, wurde Steinmeier mit großer Zustimmung zum Vorsitzenden der Bundestagsfraktion gewählt. Foto: AP

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SPD in der Krise:Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel, AP

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Weil er einst den Posten des Beauftragten für Popkultur innehatte, wurde Sigmar Gabriel lange als "Siggi Pop" verspottet. Durch seine Arbeit als Bundesumweltminister und vor allem wegen seines rabiaten Kampfs gegen die Atomkraft hat sich Gabriel jedoch Respekt verschafft. Jetzt soll er sogar den Parteivorsitz übernehmen. Er ist der Einzige, der blieb, um Franz Müntefering zu beerben.

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SPD in der Krise:Andrea Nahles

Andrea Nahles, dpa

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Andrea Nahles ist derzeit stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD - und wird auch in Zukunft eine Führungsposition in der Partei einnehmen. Die Rheinländerin ist für das Amt der Generalsekretärin gesetzt. Weil Steinmeier und Gabriel eher als "Rechte" im SPD-Lager gelten, musste die Linke befriedigt werden.

Nahles gehört zu den schärfsten Kritikern der Agenda 2010, die sich durch die hohen Verluste bei den jüngsten Wahlen bestätigt fühlen. Als Parteilinke könnte Nahles den Sozialdemokraten dabei helfen, das Verhältnis zur Linkspartei neu zu ordnen. Sie befürwortet eine Annäherung statt der bisherigen Verteufelung.

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SPD in der Krise:Olaf Scholz

Olaf Scholz, ddp

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Arbeitsminister Olaf Scholz hat schwere Zeiten hinter sich. Als SPD-Generalsekretär in der Ära Gerhard Schröder hat er dem Parteivolk die Hartz-Reformen und zahlreiche Wahlschlappen verkaufen müssen. Seine gestanzte Sprache brachte ihm den Spitznamen "Scholzomat" ein. Als Arbeitsminister gehörte er zu denjenigen Kabinettsmitgliedern, die beim Volk wenig Beachtung fanden.

Innerhalb der SPD wird Scholz geschätzt: Als Polit-Profi, der Mehrheiten organisiert und Quertreiber ausbootet. Nun soll er neuer SPD-Chef in Hamburg werden - und auch bei der Bundes-SPD darf er sich Hoffnungen auf eine Führungsposition machen. Zuletzt dachte er laut über Rot-Rot im Bund nach.

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SPD in der Krise:Klaus Wowereit

Klaus Wowereit, ddp

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Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit wurde ebenfalls als möglicher Nachfolger Münteferings gehandelt, doch er will das höchste Amt nicht übernehmen. Die Berliner SPD-Werte bei der Bundestagswahl waren derart dramatisch schlecht, dass sich "Wowi" damit nicht empfohlen hat. Stattdessen soll er Parteivize werden. Wowereit kann auf seine hohen Sympathiewerte verweisen und darauf, dass er in Berlin eine rot-rote Regierung führt - sie könnte einmal das Vorbild für eine Zusammenarbeit des linken Lagers im Bund sein.

Vielen Genossen gilt er durch seine Präsenz in den Klatschspalten der Illustrierten außerdem als Party-Politiker.

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SPD in der Krise:Hannelore Kraft

Hannelore Kraft, dpa

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Hannelore Kraft spielte auf der bundespolitischen Bühne bislang keine Rolle. Dass sie dennoch als ernsthafte Kandidatin für einen Posten im Bundesvorstand gilt, hat zwei Gründe: Als SPD-Vorsitzende in Nordrhein-Westfalen vertritt sie den größten SPD-Landesverband. Und im kommenden Mai wird in Nordrhein-Westfalen gewählt.

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SPD in der Krise:Thomas Oppermann

Thomas Oppermann, dpa

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Thomas Oppermann bleibt Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. Der Jurist gehört dem konservativen Flügel der Partei an und liegt politisch mit dem neuen Fraktionsvorsitzenden Steinmeier auf einer Linie. Allerdings ist Oppermann besser verdrahtet als der Noch-Außenminister. Insofern wird er Steinmeier eine Hilfe sein.

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SPD in der Krise:Peer Steinbrück

Peer Steinbrück, AFP

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Finanzminister Peer Steinbrück möchte in Zukunft keine Führungsposition in der SPD übernehmen - er hat zwei Tage nach der Wahl erklärt, nicht mehr als Parteivize kandidieren zu wollen. Zwar galt er zuletzt als einer der beliebtesten SPD-Politiker und machte an der Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine gute Figur als Krisenmanager. Gleichzeitig steht Steinbrück jedoch für die Zeit der großen Koalition.

Er wird als einfacher Bundestagsabgeordneter wirken - und vermutlich mit seinem geplanten Buch über die Finanzkrise einen Bestseller landen. Die Spekulation, er könne bei der EU-Kommission mit Hilfe der Kanzlerin wirken, erwies sich als Humbug.

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