Süddeutsche Zeitung

Sozialdemokratie:Esken will als SPD-Vorsitzende weitermachen

Nach der Rückzugsankündigung ihres Co-Vorsitzenden Walter-Borjans war sie auch als Ministerin in einer Ampel-Koalition gehandelt worden.

Von Mike Szymanski, Berlin

Saskia Esken will an der Spitze der SPD bleiben. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung tendiert die 60-jährige Politikerin mittlerweile klar dazu, auf dem Parteitag im Dezember erneut als Vorsitzende anzutreten. Bislang war sie auch als mögliche Ministerin in einer Ampel-Regierung gehandelt worden. Noch aber verhandeln SPD, Grüne und FDP über ein solches Bündnis.

Esken selbst hatte ihre politische Zukunft zuletzt offengelassen und sich Bedenkzeit erbeten. Am Montag soll dem Parteivorstand ein Personalvorschlag für die künftige Parteispitze präsentiert werden.

Mit ihrer Entscheidung zeichnet sich zumindest in Teilen Kontinuität an der Parteispitze ab. Der Co-Vorsitzende, Norbert Walter-Borjans, hatte vergangene Woche seinen Rückzug vom Vorsitz erklärt. Er wolle Platz für Jüngere machen, schrieb der 69-Jährige zur Begründung an Parteikollegen. Zudem sah er seine Aufgabe, die SPD zu stabilisieren, mit dem Wahlerfolg mehr als erfüllt an. Sein Rückzug hatte dann die Frage nach Eskens Zukunft aufgeworfen. Beide waren nach einem Mitgliedervotum 2019 als erstes Führungsduo an die Spitze der SPD gewählt worden.

Auch nach Walter-Borjans Rückzug will die SPD bei einer Doppelspitze bleiben. Neuer Partner an der Seite von Saskia Esken dürfte Generalsekretär Lars Klingbeil, 43, werden, der zwar noch nicht offen seine Kandidatur erklärt, wohl aber Interesse am Vorsitz erkennen lassen hat. In der SPD hieß es am Donnerstag, alle anstehenden Personal-Entscheidungen würden "ohne Kampf" getroffen.

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