US-Verteidigungsministerium spart:Pentagon streicht Tausende Stellen

Das US-Militär muss sparen: Angesichts der teuren Kriege im Irak und in Afghanistan und der schwierigen Wirtschaftslage will Verteidigungsminister Robert Gates langfristig 330 Milliarden Dollar weniger ausgeben.

Das US-Militär muss sparen: Angesichts der angespannten US-Haushaltslage plant das Verteidigungsministerium abermals Einschnitte in mehrstelliger Millionenhöhe. Verteidigungsminister Robert Gates kündigte an, die Strukturen der Streitkräfte zu verschlanken und die Auftragsvergabe einzuschränken.

Robert Gates

Wegen anhaltender Sparzwänge will US-Verteidigungsminister Robert Gates die Strukturen der Streitkräfte verschlanken.

(Foto: AP)

Als größten und symbolträchtigsten Schritt nannte der Pentagon-Chef die Schließung eines Oberkommandos in Norfolk, bei dem knapp 6000 Militärs und Zivilisten beschäftigt sind und das jährlich 240 Millionen Dollar kostet. Überdies sollen künftig weniger externe Vertragsfirmen beschäftigt und die Streitkräfte mit weniger Generälen und Admiralen auskommen.

Durch die zunehmende Privatisierung von Verteidigungsausgaben seien die Streitkräfte "übermäßig abhängig" von externen Dienstleistern geworden, kritisierte Gates. Die Kürzung um zehn Prozent solle für jedes der kommenden drei Haushaltsjahre gelten. Die US-Armee setzt private Dienstleister etwa für Transport und Verpflegung, zunehmend aber auch für Sicherheitsaufgaben ein.

Gates nannte keine konkrete Summe, wie viel er mit den Einschnitten insgesamt einsparen will. Es handele sich aber wahrscheinlich um einen eher moderaten Betrag verglichen mit dem gesamten für das nächste Jahr geplanten Pentagon-Haushalt von mehr als 700 Milliarden Dollar, schreibt die New York Times.

Rüstungsprogramme eingedampft

Der Pentagon-Chef hatte sein Ministerium bereits im Juni aufgefordert, von 2012 an binnen fünf Jahren 100 Milliarden Dollar einzusparen. Im ersten Jahr sollen es zunächst sieben Milliarden sein, 2016 dann 37 Milliarden. Gates hatte bereits einige Dutzend Rüstungsprogramme gestrichen oder eingedampft. Die langfristigen Einsparungen dadurch werden auf etwa 330 Milliarden Dollar beziffert.

Der New York Times zufolge waren die US-Verteidigungsausgaben über das vergangene Jahrzehnt im Durchschnitt inflationsbereinigt um sieben Prozent jährlich gestiegen, dabei eingerechnet die Kosten für die Kriege im Irak und in Afghanistan. Präsident Barack Obama beantragte für das nächste Jahr beim Kongress ein Budget von 708 Milliarden Dollar - über sechs Prozent mehr als der höchste Verteidigungsetat der Bush-Regierung.

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