Im Hafen von Busan ist nach Angaben Südkoreas ein US-amerikanisches Atom-U-Boot eingetroffen. Die USS Michigan sei auf einem routinemäßigen Stopp und werde der Crew dort Zeit zur Erholung geben, teilte ein Vertreter der südkoreanischen Marine am Dienstag mit. Es wird nicht erwartet, dass das Atom-U-Boot an den regelmäßigen gemeinsamen Manövern des südkoreanischen und des US-amerikanischen Militärs teilnimmt.
Treffen der Atomunterhändler und Gründungstag der nordkoreanischen Armee
Der Ankunftstag fällt zusammen mit einem Feiertag des nuklear bewaffneten Nachbarstaats Nordkorea: Das Regime begeht den Jahrestag der Gründung seiner Armee. Südkoreanische Medien berichteten am Dienstag, zu diesem Anlass sei in der Nähe der Stadt Wonsan ein großes Manöver abgehalten worden. Die Volksarmee habe eine große Zahl von Artilleriegeschützen eingesetzt. Das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte die Berichte zunächst nicht.
Zugleich treffen Unterhändler der USA, Südkoreas und Japans in Tokio zu Gesprächen über das weitere Verhalten gegenüber Nordkorea zusammen. Sie wollen unter anderem beraten, wie das Land von weiteren Provokationen durch Atom- und Raketentests abgehalten und der diplomatische Druck auf Machthaber Kim Jong-un erhöht werden kann.
Das Land hat wiederholt erklärt, in den letzten Zügen der Entwicklung einer Interkontinentalrakete zu sein. Diese könnte auch das amerikanische Festland treffen. Am Tag nach dem Geburtstag von Staatsgründer Kim Il-sung hatte das nordkoreanische Militär eine Mittelstreckenrakete gezündet, der Test missglückte jedoch. Kurz darauf machte ein nordkoreanisches Propagandavideo Furore, das die Vernichtung der USA mit Atomwaffen zeigt.
USA antwortet mit Drohungen auf Nordkoreas Provokationen
Seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump setzen die USA solchen Provokationen militärische Drohungen entgegen. US-Vizepräsident Mike Pence hatte kürzlich erklärt, die Zeit der Geduld mit Nordkorea sei vorbei. Man sei bereit, "jeden Einsatz konventioneller oder atomarer Waffen mit einer überwältigenden und effektiven Antwort" zurückzuschlagen.
Trump hatte angekündigt, den Flugzeugträger USS Carl Vinson in den Westpazifik zu entsenden, zu dessen Konvoi mehrere Kreuzer und Zerstörer gehören. Allerdings hatte das US-Verteidigungsministerium wenig später eingeräumt, dass die USS Carl Vinson zu diesem Zeitpunkt zunächst auf dem Weg nach Australien war. Der US-Präsident sprach daraufhin von der Entsendung einer "Armada, sehr schlagkräftig". Für diese Woche wird die Flugzeugträgergruppe vor den Gewässern der Koreanischen Halbinsel erwartet.
Verhaftung von US-Staatsbürger als mögliche Kontaktaufnahme
Am Wochenende hatte Nordkorea einen US-Staatsbürger am Flughafen Sunan verhaftet, der an der Technischen Universität Pjöngjang Buchführung lehrte. Er soll sich in humanitären Hilfsorganisationen engagiert haben - was ihm konkret vorgeworfen wird, war zunächst nicht bekannt. Da Washington mit Pjöngjang keine diplomatischen Beziehungen unterhält, übernahm Schwedens Botschaft die konsularische Vertretung. Beobachtern zufolge steckt hinter der Verhaftung womöglich der Versuch, mit der US-Diplomatie Kontakt aufzunehmen. Derzeit sitzen zwei weitere US-Bürger in Nordkorea in Haft.