Zuerst hatten im Januar die Taxifahrer in Barcelona gestreikt, dann zogen die Madrilenen nach. Das Ziel: Sie wollten den Fahrern der Online-Vermittler das Leben schwer machen, sie am liebsten ganz verdrängen. Deren Marktführer ist auch in Spanien Uber, vor dem Madrider Unternehmen Cabify.
In Barcelona beugte sich die linksalternative Stadtregierung dem Druck der Straße: Die Konkurrenz der Taxis darf in Zukunft nur noch Aufträge mit 15 Minuten Vorlauf annehmen, außerdem sollen die Wagen nach der Fahrt an ihre Basis zurückkehren. Da aber deren Geschäftsmodell auf der spontanen Annahme von Aufträgen durch Fahrer in der Nähe der Besteller beruht, beschlossen Uber und Cabify, ihren Betrieb in Barcelona vorläufig einzustellen. 3500 Fahrer seien nun arbeitslos. Außerdem wollen die Firmen die Regelung gerichtlich anfechten und Millionen an Entschädigung fordern.
In Madrid stellte dagegen die für den Personentransport zuständige konservative Regionalregierung klar, dass sie nicht auf diese Weise in das freie Unternehmertum eingreifen werde. Überdies sei die Verfassungsmäßigkeit derartiger Beschränkungen fraglich. Der Verband der Madrider Taxifahrer will nicht klein beigeben: Er kündigte einen "langen Krieg" an.