Gleichberechtigung:Die Sprachkämpferin

Gleichstellungsministerin Irene Montero lässt sich die Worte nicht verbieten. Auch nicht von der Real Academia Española.

Gleichstellungsministerin Irene Montero lässt sich die Worte nicht verbieten. Auch nicht von der Real Academia Española.

(Foto: I. Infantes/dpa)

In Spanien wird über gendergerechte Sprache gestritten. Die Gleichstellungsministerin Irene Montero findet Lösungen, die manche als Angriff empfinden. Doch einschüchtern lässt sie sich nicht.

Von Karin Janker, Madrid

Die 1713 gegründete Königliche Spanische Akademie hat einen miserablen Frauenschnitt. Nur acht der 46 Mitglieder sind weiblich. Die Real Academia Española (RAE) gilt nicht von ungefähr als konservative Hüterin der spanischen Sprache. Sie wacht über den Wortschatz, der diesseits wie jenseits des Atlantiks als korrektes Spanisch gilt. Ihre Rolle ist damit schon immer eine höchst politische. Doch selten war die RAE so sehr sowohl Gegenstand als auch Akteurin im politischen Diskurs wie in jüngster Zeit. Denn auch in Spanien werden Fragen der sozialen Gerechtigkeit immer häufiger auf der Ebene der Sprache verhandelt. Sprache schafft Realität - diese These aus den Geisteswissenschaften ist längst auf der Ebene der praktischen Politik angelangt und führt in Spanien nun zu Streit.

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