Der ehemalige Regierungschef der spanischen Region Katalonien, Carles Puigdemont, hat sein Erscheinen zu einer Gerichtsanhörung am 4. Oktober auf Sardinien zugesagt. Das versicherte sein Anwalt Gonzalo Boye am Samstag im Gespräch mit der spanischen Zeitung La Vanguardia. "Null Risiko, dieses Verfahren ist tot", zitierte die Zeitung Boye.
Der 58-Jährige war am Donnerstag auf der italienischen Mittelmeerinsel wegen eines spanischen Haftbefehls festgenommen und einen Tag später ohne Auflagen wieder freigelassen worden. Eine Richterin in der Stadt Sassari verpflichtete Puidgemot aber, zu einer Anhörung zu erscheinen. Dabei geht es dann um die Frage, ob Puigdemont an Spanien überstellt werden muss.
Die spanische Justiz wirft Puigdemont wegen des illegalen Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober 2017 und dem gescheiterten Versuch einer Abspaltung Kataloniens Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Gelder vor. Damals war er Regionalregierungschef in Barcelona. Dem Ziel der Unabhängigkeit Kataloniens sind die Separatisten inzwischen nicht näher gekommen.
Puigdemont war im Herbst 2017 rechtzeitig ins Ausland geflohen. Diejenigen seiner damaligen Mitstreiter, die das nicht getan hatten, wurden zu Haftstrafen zwischen neun und 13 Jahren verurteilt. Im vergangenen Juni wurden sie begnadigt.