Spanien:Eta-Mitglieder zu tausendjähriger Haft verurteilt

Wegen eines Bombenanschlags auf eine spanische Polizeikaserne hat ein Madrider Gericht drei Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation Eta zu je 3860 Jahren Haft verurteilt.

Wegen eines Bombenanschlags auf eine spanische Polizeikaserne hat ein Madrider Gericht drei Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation Eta zu je 3860 Jahren Haft verurteilt. In dem am Mittwoch veröffentlichten Urteil legte der Nationale Gerichtshof den Angeklagten zur Last, es bei dem Attentat im Juli 2009 darauf angelegt zu haben, möglichst viele Beamte der Guardia Civil (Zivilgarde) zu töten.

Die zwei Männer und eine Frau hatten neben einer Polizeikaserne in Burgos (Nordspanien) eine Bombe mit 700 Kilogramm Sprengstoff gezündet, die in einem Lieferwagen versteckt war. Bei der Detonation wurden 160 Menschen verletzt, darunter zahlreiche Kinder. Das Gericht wertete den Anschlag als 160-fachen Mordversuch. Die Haftstrafe wurde deshalb um ein Vielfaches erhöht.

Das Kasernengebäude war durch die Wucht der Detonation zerstört worden. Mehrere Häuser in der Umgebung wurden stark beschädigt. Nach Informationen der Online-Zeitung elmundo.es bedeutete das Urteil die höchste Strafe, die jemals wegen eines ETA-Anschlags verhängt wurde. Die Verurteilten müssen davon nach spanischem Recht höchstens 40 Jahre verbüßen. Die ETA hatte im Oktober 2011 einen Gewaltverzicht erklärt und seither keine Anschläge mehr verübt.

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