Sotloffs Familie zum Tod ihres Sohnes:"Kein Held, kein Kriegsjunkie"

Second US journalist beheaded by militants

US-Journalist Steven Sotloff wurde von IS-Milizen vor laufender Kamera ermordet.

(Foto: dpa)

Die Familie des von der Terrormiliz "Islamischer Staat" ermordeten US-Journalisten Steven Sotloff wendet sich an die Öffentlichkeit. US-Präsident Obama kündigt einen verschärften Kampf gegen den IS an.

  • Die Familie des durch IS-Milizen ermordeten US-Journalisten Steven Sotloff meldet sich zu Wort.
  • Er habe sein Leben riskiert, um über Menschen in Kriegsgebieten zu berichten, aber er sei kein Held, sagt Sotloffs Familie.
  • US-Präsident Barack Obama kündigte an, die USA wollten IS "schwächen und zerstören".
  • Außenminister Frank-Walter Steinmeier warnt vor Angriffen der Dschihadisten auf weitere Staaten.

Familie Sotloffs wendet sich an Öffentlichkeit

Die Familie des im Irak von Milizen der Terrororganisation "Islamischer Staat" ermordeten US-Journalisten Steven Sotloff hat sich dessen Tod geäußert. Wie BBC berichtet, sagte ein Sprecher der Familie bei einer Pressekonferenz in Florida, Sotloff "wollte denjenigen auf der Welt eine Stimme geben, die keine hatten". Er sei aber kein "Kriegsjunkie" und "kein Held" gewesen.

Letztlich habe er sein Leben geopfert, um die Geschichten der Menschen aus Kriegsgebieten an die Öffentlichkeit zu bringen, so der Sprecher. Sotloff sei hin- und hergerissen gewesen zwischen einem Leben in den USA und seiner Leidenschaft für die arabische Welt. Die Familie Sotloff bete für ihren Sohn und für den vor zwei Wochen ebenfalls von IS-Milizen getöteten US-Journalisten James Foley.

Am Dienstag tauchte ein Video im Internet auf, in dem die Ermordung von Steven Sotloff durch einen vermummten IS-Kämpfer zu sehen war.

USA kündigen Vergeltung an

Als Reaktion auf den Mord an Foley und Sotloff kündigte US-Präsident Barack Obama an, IS "schwächen und zerstören" zu wollen. Obama antwortete auf die Frage, ob die USA ihre Luftschläge gegen IS-Stellungen im Irak auch auf das benachbarte Syrien ausweiten würden: Das Ziel sei eindeutig, IS zu zerstören, damit die Dschihadisten weder für den Irak und "die Region" noch für die USA eine Gefahr darstellen könnten. Vize-Präsident Joe Biden sagte, man werde die Mörder Sotloffs bis an "die Tore zur Hölle" verfolgen. Die USA werden nicht aufhören, bis die IS-Milizen vor Gericht stünden.

Steinmeier befürchtet weitere Angriffe von IS

Nach dem Vormarsch der IS-Terrormiliz in Syrien und im Irak warnte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier vor Angriffen der Dschihadisten auf weitere Staaten. Die Extremisten hätten einen ideologischen Anspruch, "der weit über den gegenwärtigen Irak hinausgeht", sagte der SPD-Politiker in Hamburg. Unter anderem stünde Saudi-Arabien im Fokus, ebenso Jordanien.

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