Die Glocke der Stadtkirche läutet seit 21.30 Uhr. Sie schlägt genau sieben Minuten lang. Dann ist es still. Nur noch das Rauschen der Blätter ist zu hören, als der Wind durch die Bäume auf Solingens Fronhof fährt. Aber von den 200, vielleicht 250 Menschen, die hier stehen, kommt kein Ton. Sie gedenken ohne Worte, schützen die Kerzen in ihren Händen gegen die nächste Böe. Vor ihnen sind drei schwarze Tische aufgebaut, auf jedem eine weiße Rose und ein Windlicht. Drei Flammen leuchten, für drei Tote.
Anschlag in Solingen:Eine Stadt sucht Ruhe
Lesezeit: 2 Min.
Während die Republik über die Konsequenzen aus dem Anschlag diskutiert, trauern die Menschen in Solingen. Es gibt Anzeichen, dass es in der Stadtgesellschaft bröckelt – aber es gibt auch viel Solidarität und eine eindrückliche Gedenkveranstaltung.
Von Christian Wernicke, Solingen
Abschiebungen nach Afghanistan:Ein Flug der harten Linie
Erstmals seit Machtübernahme der Taliban vor drei Jahren schiebt Deutschland Afghanen in ihre Heimat ab. An Bord sitzen 28 Straftäter, die für Vergewaltigung oder andere schwere Verbrechen verurteilt wurden. Aus Sicht der Union ist das nur ein erster Schritt.
Lesen Sie mehr zum Thema