Süddeutsche Zeitung

Whistleblower:US-Gericht: Snowden soll 5,2 Millionen Dollar an den Staat abtreten

Es geht um Erlöse aus den Memoiren und zahlreichen Auftritten des Whistleblowers. Das Justizministerium betont, Snowden solle nicht von einem "Vertrauensbruch" profitieren.

Der Whistleblower Edward Snowden soll einer US-Gerichtsentscheidung zufolge etwa 5,2 Millionen Dollar an Honoraren an den amerikanischen Staat abtreten. Dabei geht es um 4,2 Millionen Dollar für seine Memoiren Permanent Record sowie um mehr als eine Million Dollar aus 56 Auftritten. Das US-Justizministerium betonte, dass Snowden nicht von einem "Vertrauensbruch" profitieren solle.

Das Gericht stellte fest, dass Snowden gegen seine Verpflichtung verstoßen habe, die Veröffentlichungen mit Bezug zu seiner Geheimdiensttätigkeit zur Freigabe vorlegen zu lassen. Snowden habe drei Mal Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Geheimdiensten CIA und NSA unterschrieben, die das vorsahen. Die US-Regierung hatte zur Veröffentlichung von Snowdens Memoiren im September 2019 per Klage Anspruch auf dessen Erlöse aus dem Buch erhoben.

Snowden hatte 2013 Dokumente zu Ausspäh-Aktivitäten des US-Abhördienstes NSA und seines britischen Gegenparts GCHQ an Journalisten gegeben. Damit enthüllte er eine ausufernde Überwachung im Internet. Auf der Flucht über Hongkong wollte er nach eigenen Angaben nach Ecuador, strandete aber am Moskauer Flughafen, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte. Snowden bekam Asyl in Russland.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5052760
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/saul/jobr
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.