Sloweniens Premier Janez Janša:"Er will alle zum Schweigen bringen"

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Jeden Freitag wird geradelt: Auf Fahrrädern zeigen die Menschen in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana coronakonform ihren Unmut über die Regierung. (Foto: Blaz Samec/Delo)

In Slowenien versucht der populistische Premier Janša, Kritiker einzuschüchtern. Beteiligt an dieser Kampagne ist ein Fernsehsender - der von Geschäftsleuten finanziert wird, die der Orbán-Regierung in Ungarn nahestehen.

Von Matthias Kolb, Ljubljana

Anfang Juli ist die Zahl 250 überschritten. So oft wurde er in den vergangenen 15 Monaten in Online-Berichten beim slowenischen TV-Sender Nova 24 erwähnt, sagt Jaša Jenull. "Sie haben meine Handynummer veröffentlicht, meine Privatadresse und falsche Informationen über mich und meine Eltern", sagt der 39-Jährige. Der Grund: Der Theatermacher organisiert Fahrrad-Proteste gegen Premier Janez Janša. Der regiert Slowenien, das nun die EU-Ratspräsidentschaft innehat, bereits zum dritten Mal, setzt auf Polarisierung und folgt laut Jenull dem Pfad von Viktor Orbán: "Janša konnte in den sieben Jahren in der Opposition Pläne dafür schmieden, die Institutionen zu übernehmen und Kritiker einzuschüchtern."

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