Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico wurde zwei Tage nach dem Attentat auf ihn erneut operiert. Er liege weiterhin auf der Intensivstation, sagte sein Stellvertreter Robert Kalinak, der den Ministerpräsidenten gerade vertritt. Ficos Zustand sei weiter ernst, aber es gebe Fortschritte.
Nähere Informationen über seinen Gesundheitszustand werde man bekannt geben, "wenn das die Situation ermöglicht", teilte das Regierungsamt in Bratislava zuvor mit und rief Medien, Politiker und die breite Öffentlichkeit dazu auf, nur offiziell bestätigte Informationen zu verbreiten. So seien in Medien auch irreführende Falschinformationen und Spekulationen berichtet worden, kritisierte die Behörde.
Slowakei:Haben Ficos Personenschützer versagt?
In der Slowakei wird den Sicherheitsleuten des Premiers vorgeworfen, trotz Morddrohungen nicht ausreichend auf ein Attentat vorbereitet gewesen zu sein. Der Ministerpräsident ist inzwischen außer Lebensgefahr.
Fico war am Mittwoch bei einer Begegnung mit Bürgern etwa 200 Kilometer von der Hauptstadt Bratislava entfernt von fünf Schüssen aus kurzer Distanz unter anderem in den Bauch getroffen worden. Mehrere Sicherheitsbeamte begleiteten ihn, konnten das Attentat aber nicht verhindern. Der festgenommene mutmaßliche Attentäter ist laut Medienberichten 71 Jahre alt, ein früherer Wachmann, Hobby-Schriftsteller und Fico-Gegner.
Der Ministerpräsident hatte im Oktober sein Amt angetreten, das er seit 2006 schon dreimal innehatte. Er hat seitdem einen Politikwechsel eingeleitet, die Hilfe für die Ukraine zurückgefahren und sich um einen Dialog mit Russland bemüht.