Skandal in der Ukraine:Minister lässt sich in gestohlenem Mercedes kutschieren

Vom Diebesgut zum Dienstwagen. Die Karosse des ukrainischen Justizministers Lawrinowitsch ist ein schicker Mercedes. Allerdings hat das Auto ein Manko: Es ist in Deutschland als gestohlen gemeldet.

Ein skurriler Skandal erschüttert die Ukraine. Medienberichten vom Mittwoch zufolge nutzt Justizminister Alexander Lawrinowitsch als Dienstwagen einen Mercedes GL, der ein Manko aufweist: Der Wagen ist in Deutschland seit Januar 2010 als gestohlen gemeldet.

Mercedes verlangsamt Talfahrt

Der Dienstwagen des ukrainischen Justizministers ist ein Mercedes GL - gestohlen aus Deutschland.

(Foto: dpa)

Den delikaten Fall machte der Parlamentarier Waleri Konowaljuk von der regierenden Partei der Regionen öffentlich. Seinen Angaben zufolge wurde die deutsche Karosse von organisierten Kriminellen in die Ukraine geschafft. In Uschhorod (Uschgorod), im Westen des Landes, sei der Wagen im November 2010 "legalisiert" worden.

Im April dieses Jahres sei das Auto dann an den Staat verkauft worden. Aus dem Diebesgut war ein Dienstwagen geworden - und das ausgerechnet von Justizminister Lawrinowitsch.

Zum Beweis legte Konowaljuk Dokumente von Interpol Ukraine vor. Der Abgeordnete forderte eine öffentliche Untersuchung des Falls.

Woher der Mercedes genau stammt und wer der Besitzer in Deutschland ist, war zunächst nicht bekannt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: