Skagerrak-Seeschlacht:Wo des Kaisers Marinetraum unterging

Royal Navy gegen kaiserliche Marine: Historische Fotos von der größten Seeschlacht der Geschichte, die 1916 vor Dänemark tobte.

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Kaiser Wihelm II., Prinz Heinrich, Erzherzog Karl Stephan auf der "Hohenzollern", 1910

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

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Schon bevor Wilhelm II. 1888 den deutschen Kaiserthron bestieg (im Bild in der Mitte), war er begeistert von der Marine. Sein Traum war, eine teutonische Armada zu besitzen, die die Royal Navy seiner britischen Verwandtschaft übertrumpft. Der Bau der kaiserlichen Hochseeflotte löste ein Wettrüsten aus, verprellte London - und bescherte den Deutschen die bis heute geltende Sektsteuer.

Deutsches Großkampfschiff während der Schlacht am Skagerrak, 1916

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Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es zunächst zu kleineren Gefechten zwischen den Seemächten. Ende Mai 1916 aber dampften sich vor der dänischen Küste das Gros beider Flotten entgegen. So kam es zur größten Seeschlacht der Geschichte.

Im Bild: Linienschiff Schleswig-Holstein feuert eine Breitseite während der Skagerrak-Schlacht.

Britischer Signalgast gibt Flaggensignale an englische Kriegsschiffe

Quelle: Süddeutsche Zeitung Photo

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Der Schauplatz lag westlich der Meerenge Skagerrak zwischen Norwegen und Dänemark. Dort trafen sich am 31. Mai 1916 etwa 250 Schiffe.

Im Bild: Ein britischer Matrose signalisiert von Bord des Admiralschiffes der englischen Homefleet auf dem Anmarsch zur Schlacht am Skagerrak.

Schlacht am Skagerrak, 1916  | Battle of Jutland

Quelle: Sueddeutsche Zeitung Photo

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In der Schlacht am Skagerrak (englisch: Battle of Jutland) standen sich die deutsche Hochseeflotte unter Admiral Reinhard Scheer mit 22 Schlacht- und Linienschiffen und die Grand Fleet unter Admiral Sir John Jellicoe mit 28 Schlachtschiffen gegenüber. Dazu kamen zahlreiche kleinere Kriegsschiffe.

Im Bild: das erste englische Schlachtgeschwader, im Vordergrund das Flaggschiff des Vizeadmirals Sir David Beatty.

Aufmarsch der Flotten zur Seeschlacht am Skagerrak

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Auf beiden Seiten kamen leichte Kreuzer sowie zahlreiche Zerstörer und Torpedoboote dazu. Etwa 60 000 Briten kämpfen gegen 45 000 deutsche Marinesoldaten.

Im Bild: Schematische Darstellung der Schlachtordnung der britischen und deutschen Flotte in der Schlacht am Skagerrak am 31. Mai 1916 zu dem Zeitpunkt, als sich die Kiellinie der deutschen Hochseeflotte in taktisch ungünstiger Positíon der britischen Home Fleet näherte.

Britische Großkampfschiffe während der Schlacht am Skagerrak, 1916

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Gegen 15.30 Uhr eröffnete der deutsche Kreuzer "Elbing" das Feuer. Innerhalb weniger Minuten sanken die britischen Schlachtkreuzer "Indefatigable" und "Queen Mary". Es kam zu erbitterten Gefechten mit hohen Verlusten.

Im Bild: Schiffe der "Homefleet" vor dem Zusammentreffen mit der deutschen Hochseeflotte.

Treffer auf einem deutschen Kriegsschiff

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In der Nacht konnte sich Scheer einer Umklammerung seiner Flotte durch britsche Schiffe entziehen. Schließlich brach Jellicoe das Gefecht ab, auch die deutsche Flotte zog sich zurück.

Im Bild: Einschlag britischer Schiffsartillerie auf einem deutschen Kriegsschiff in der Schlacht am Skagerrak.

Treffer an Bord des deutschen Kriegsschiffs S.M.S. "Seydlitz"

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Am Ende gab es 14 Schiffsverluste und knapp 6100 Tote auf britischer sowie 10 verlorene Schiffe und mehr als 2500 Tote auf deutscher Seite.

Im Bild: Britischer Artillerietreffer auf dem Deck der SMS Seydlitz

Treffer auf dem deutschen Kriegsschiff "von der Tann"

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Auch wenn die deutsche Propaganda mit Verweis auf die größeren Verluste der Briten jubulierte: keine Flotte war siegreich, schon gar nicht die des Kaisers.

Im Bild: Treffer auf dem deutschen Kriegsschiff "von der Tann". Ein Matrose steht in einem Raum, den eine Treffer britischer Schiffsartillerie in der Schlacht am Skagerrak vollkommen zerstört hat.

Kriegsschiff "Friedrich der Große" im Hafen, 1916

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Die Schlacht brachte keine Veränderung der taktischen Lage: Die britische Marine kontrollierte weiter die Seewege nach Deutschland.

Im Bild: das Linienschiff Friedrich der Große nach der Schlacht

Ehrenmal für die Schlacht am Skagerrak in Kiel, 1931

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Des Kaisers Marinetraum von der deutschen Herrschaft auf den Weltmeeren war am Skagerrak untergegangen. Denn fortan blieben die Kriegsschiffe in den sicheren Häfen. Statdessen eskalierte der U-Boot Krieg - ein Grund für die USA, sich als Gegner der Deutschen in den Weltkrieg einzuschalten.

Im Bild: Zum Gedenken an die Seeschlacht wurde 1931 eine in der Schlacht von einem britischen Geschoß durchschlagene Panzerplatte des Schlachtkreuzers SMS Derflinger in Kiel aufgestellt.

Ehrenkompanie der Marine am Skagerraktag, 1939

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In Deutschland wurde der Skagerrak-Mythos zelebriert - gerade während der Nazi-Zeit. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg hielt die Bundeswehr bis in die Siebziger Jahre Veranstaltungen ab.

Im Bild: Ehrenkompanie der Marine am Skagerraktag in Berlin im Jahr 1939

© SZ.de/odg/dpa
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