Simbabwe:Robert Mugabe: Vom Hoffnungsträger zum Despoten

Er war der älteste amtierende Regierungschef der Welt, erst nach einem Putsch zog er sich von der Spitze Simbabwes zurück. Nun ist Simbabwes Ex-Autokrat gestorben. Das Leben von Robert Mugabe in Bildern.

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In fast vier Jahrzehnten an der Macht entwickelte sich Simbabwes Präsident Robert Mugabe vom Freiheitskämpfer und Hoffnungsträger zum Despoten, der sein Land herunterwirtschaftete. Er war zum Ende seiner Amtszeit 2017 mit 93 Jahren der älteste Staatschef der Welt. Er klammerte sich ans Amt, für seine Nachfolge soll er schon Gattin Grace aufgebaut haben.

Wahlplakate sind mit Graffiti gegen Mugabe übersprüht

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Doch dann machte ihm 2017 ein Militärputsch einen Strich durch diese Rechnung. Seine Weggefährten wandten sich von ihm ab. Um einer Amtsenthebung durch das Parlament zu entgehen, erklärte er seinen Rücktritt.

Robert Mugabe

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Robert Mugabe kam 1924 in einem Land auf die Welt, das es so heute nicht mehr gibt: die britische Kronkolonie Südrhodesien. Geboren wurde er in Kutama, im Nordwesten einer Stadt, die damals noch Salisbury hieß. Heute heißt seine Heimat Simbabwe, Salisbury ist heute Harare, die Hauptstadt des Landes. Dass es dazu kommen konnte, daran hatte Mugabe einen großen Anteil - auch wenn das während seines Studiums (Philosophie, Pädagogik, Wirtschaftswissenschaften) und seiner Arbeit als Lehrer noch nicht abzusehen war (im Bild: Mugabe 1979).

Robert Mugabe

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Mugabe engagierte sich bereits Anfang der 1960er Jahre im politischen Kampf gegen das rhodesische Siedlerregime. Dafür musste er für zehn Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Haftentlassung 1974 ging er ins Nachbarland Mosambik und wurde schnell einer der bedeutendsten Guerillaführer im Kampf gegen das weiße Regime von Regierungschef Ian Smith.

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Als das Land unter dem Namen Republik Simbabwe 1980 mit einer schwarzen Mehrheitsregierung endgültig unabhängig wurde, kehrte Mugabe mit seiner damaligen Frau Sally in die Heimat zurück.

ZIMBABWE-GOVERNMENT-MUGABE

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Er wurde Premierminister, 1987 Präsident.

Der stets elegant gekleidete und brillante Rhetoriker verblüffte zunächst mit einem auf Ausgleich zwischen Schwarzen und Weißen zielenden Versöhnungskurs. Die Wirtschaft wuchs, die Regierung investierte erfolgreich ins Gesundheits- und Bildungswesen. Die Alphabetisierungsrate stieg rasant.

GERMAN CHANCELLOR KOHL AND PRESIDENT OF ZIMBABWE MUGABE POSE FOR PHOTOGRAPHERS BONN

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Mugabe wurde für viele der Archetyp eines erfolgreichen und modernen afrikanischen Regierungschefs (im Bild Ende der 90er in Bonn mit Helmut Kohl).

Robert Mugabe

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Doch Machtkämpfe focht Mugabe skrupellos aus, seine Regierungsführung wurde mit den Jahren immer autoritärer. Er setzte das Militär gegen die Minderheit der Ndebele ein. Bei Massakern wurden von 1982 bis 1987 Tausende Ndebele getötet.

BRENNENDE FARM IN SIMBABWE

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Mit einem Beschluss zur Enteignung weißer Landwirte brach Mugabe Ende der 90er Jahre mit der Politik der Versöhnung gegenüber Weißen. 1999 wurden über 800 Großfarmer entschädigungslos enteignet. Mugabes Anhänger besetzten Tausende Farmen, zahlreiche weiße Landwirte und Familienmitglieder wurden getötet.

Unter seiner Führung wurde aus der wohlhabenden Kornkammer der Region ein Armenhaus.

FILE PHOTO: Zimbabwe President Robert Mugabe addresses supporters during celebrations to mark his 90th birthday in Marondera

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Kritiker warfen ihm vor, an der Macht zu kleben und damit Wirtschaft, Demokratie und Justiz in Simbabwe zu schaden.

Zimbabwe's President Robert Mugabe and his wife Grace arrive for the burial of national hero Ackim Ndlovu at the National Heroes acre in Harare

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Nach dem Tod seiner Frau Sally 1992 heiratete er seine frühere Sekretärin Grace Marufu, mit der er drei Kinder hat. Grace Mugabe, 41 Jahre jünger als Mugabe selbst, wird oft für ihren luxuriösen Lebensstil kritisiert.

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Zwei Jahre nach dem Ende seiner Amtszeit ist Robert Mugabe in einem Krankenhaus in Singapur gestorben. Er wurde 95 Jahre alt.

© SZ.de/dpa/mcs/lalse/dayk
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